Landminen-Spürratte Magawa wurde „für ihre lebensrettende Tapferkeit und Hingabe an die Pflicht“ ausgezeichnet. Foto: dpa/Pdsa

39 Landminen aufgespürt, 28 nicht explodierte Sprengkörper entdeckt: Für diese lebensrettende Arbeit in Kambodscha hat eine Ratte als erste überhaupt den höchsten britischen Tierorden erhalten.

London - Klein, aber ein Held: Die Landminen-Spürratte Magawa ist mit dem höchsten britischen Tierorden für Tapferkeit ausgezeichnet worden. Die gemeinnützige Tierorganisation PDSA verlieh der Gambia-Riesenhamsterratte am Freitag „für ihre lebensrettende Tapferkeit und Hingabe an die Pflicht“ die Goldmedaille. Die fünf Jahre alte Ratte hat in Kambodscha bereits 39 Landminen und 28 nicht explodierte Sprengkörper aufgespürt.

Magawa stammt aus Tansania und wurde von der belgischen Hilfsorganisation Apopo ausgebildet. Mit seiner Trefferquote ist der kleine Nager die erfolgreichste Ratte der Organisation. 

Die Arbeit von Magawa und Apopo verändere das Leben von zahlreichen Menschen in Kambodscha, erklärte die Leiterin von PDSA, Jan McLoughlin. Zwischen 1975 und 1998 wurden in Kambodscha Millionen Landminen gelegt.

Ratte ist viel schneller als Metalldetektor

Die Ratte kann binnen einer halben Stunde ein Gebiet so groß wie ein Tennisplatz nach Minen absuchen. Mit einem Metalldetektor würde dies vier Tage dauern. Magawa selbst ist zu leicht, um die Mine auszulösen. Hat der Nager einen Sprengkörper entdeckt, scharrt er mit seinen Pfoten in der Erde, um die Minen-Entschärfer darauf aufmerksam zu machen. Belohnt wird er mit seinen Lieblingsspeisen: Bananen und Erdnüsse. 

Der Orden entspricht etwa dem Georgs-Kreuz, der höchsten britischen Auszeichnung für Tapferkeit beim Menschen. Magawa ist die erste Ratte, die mit der PDSA-Goldmedaille geehrt wurde. In den 77 Jahren seit Gründung des Preises wurden vor allem Hunde und Katzen, aber auch eine Taube ausgezeichnet.

Apopo beschäftigt derzeit in Afrika und Asien 45 der schlauen Nager für die Landminen-Suche und 31 für das Erschnüffeln von Tuberkulose.