Sieghard Kelle von der Jugendhausgesellschaft, der Architekt Stefan Kamm, Jugendhausleiter Martin Kapler und Projektsteuerin Tilly Trautmann hoffen, dass die Bauarbeiten auch weiterhin reibungslos verlaufen. Foto:  

An der Mittenfeldstraße wurde Richtfest gefeiert. Der Einzugstermin soll im Sommer 2014 sein.

Giebel - Das ist einer der wenigen Momente, in dem der Kran mal still steht. Wir wollen nämlich gleich weiterbauen“, sagte Sieghard Kelle, der Geschäftsführer der Jugendhausgesellschaft, beim Richtfest des neuen Kinder- und Jugendhauses am Donnerstag. Dabei gibt es keinen Grund zu besonderer Eile, schließlich läuft an der Baustelle bisher alles nach Plan und ohne Verzögerungen. Wenn weiter alle Bauarbeiten reibungslos über die Bühne gehen, soll das Gebäude im Sommer bezogen werden. Und zwar nicht nur vom Kinder- und Jugendhaus, sondern auch von einer Kindertagesstätte, deren Träger ebenfalls die Jugendhausgesellschaft sein wird. Zudem werden in dem 1100 Quadratmeter fassenden Neubau auch Stadtteilräume unterkommen. Ferner soll der Bürgerverein Giebel/Bergheim mit einem Büro einziehen.

Die Bezirksvorsteherin Ulrike Zich begrüßte, dass durch den Neubau zwei „Lasten“ des Stadtteils beseitigt beziehungsweise verringert würden. Zum einen werde das marode „Barräckle“, in dem das Kinder- und Jugendhaus bislang untergebracht war, durch einen modernen, größeren Neubau ersetzt. Zudem würden dringend benötigte Betreuungsplätze für Kleinkinder geschaffen. Dass in ein und demselben Gebäude auch noch ein Angebot für Erwachsene und Senioren geschaffen werde, sei etwas ganz besonderes. „Wir feiern das Richtfest für eine Einrichtung, wie man sie sich schon lange wünscht und worüber man in Stuttgart schon seit 30 Jahren diskutiert“, sagte Ulrike Zich. Alle Generationen hätten die Gelegenheit, sich unter einem Dach zu begegnen. Die Bezirksvorsteherin hofft, dass es auch mit den Vereinen und anderen Einrichtungen im Stadtteil eine gute Symbiose geben werde, „die alle glücklich macht“. „Man kann sich heute schon vorstellen, wie es einmal sein wird. Ich gratuliere Giebel zu diesem Highlight“, sagte sie.

Die Fassade wird eine Überraschung

Auch der Architekt Stefan Kamm zeigte sich sehr erfreut über den planmäßigen Fortschritt der 4,1 Millionen Euro teuren Baumaßnahme. „Wir haben das Gefühl, das Gebäude passt satt auf das Grundstück. Es ist nicht zu groß und nicht zu klein“, sagte Kamm. Der nächste Schritt sei, das Dach abzudichten. Dann werde die Außenfassade mit Holz verkleidet. „Wie das aussehen wird, verrate ich aber noch nicht. Das wird eine Überraschung.“ In vier Wochen sollen die Fenster eingebaut werden, anschließend kann mit dem Innenausbau begonnen werden. Dass der Winter Verzögerungen mit sich bringen könnte, hält der Architekt für unwahrscheinlich, da das Haus bis dahin komplett abgedichtet sein soll und nur noch im Inneren Handwerker tätig sein werden.

Der Leiter des Kinder- und Jugendhauses Martin Kapler war beim Rundgang durch den Rohbau begeistert von dem geräumigen Bau. Nun sei wichtig, ein gutes Konzept zu erarbeiten, wie die unterschiedlichen Nutzer künftig miteinander kooperieren können. „Wir wollen nicht nur räumlich unter einem Dach sein, sondern wir wollen eins werden“, betonte Kapler.