Kiels Hendrik Pekeler (r.) setzt sich durch gegen Alexander Petersson von den Rhein-Neckar Löwen. Foto: dpa

Der THW Kiel gewinnt erstmals in dieser Saison gegen eine Spitzenmannschaft. Durch den Sieg bei den Rhein-Neckar Löwen hält der Rekordmeister den Kontakt zur Tabellenspitze. Die Löwen dagegen schieben Frust.

Mannheim - Der THW Kiel hat das Handball-Topspiel bei den Rhein-Neckar Löwen für sich entschieden und den Abstand auf die Bundesliga-Tabellenspitze verringert. Der Rekordmeister setzte sich am Samstag mit 27:24 (11:12) in der Mannheimer SAP Arena durch und festigte durch den sechsten Liga-Sieg in Serie seinen dritten Tabellenplatz. „Für uns ist das enorm wichtig, dass wir heute gewonnen haben. So halten wir den Kontakt zur Spitze“, sagte Kiels Nationalspieler Hendrik Pekeler.

Die Löwen dagegen verpassten es durch ihre erste Saisonniederlage, in die Spitzengruppe der Liga vorzurücken. Das Team von Trainer Nikolaj Jacobsen hat jedoch zwei Spiele weniger als der THW absolviert. Tabellenführer bleibt die noch unbesiegte SG Flensburg-Handewitt. „Alle Mannschaften lassen diese Saison noch Federn. Jetzt waren wir dran zu Hause gegen Kiel. Aber es liegen noch genug Spiele vor uns“, sagte Nationalspieler Jannik Kohlbacher.

Bester Werfer des THW ist ein ehemaliger Löwen-Spieler

Bester Werfer des THW vor 12 504 Zuschauern war der ehemalige Löwen-Spieler Harald Reinkind mit sechs Treffern. Für die Gastgeber waren Spielmacher Andy Schmid und Nationalspieler Jannik Kohlbacher mit je sechs Toren am erfolgreichsten. Ein Offensivspektakel war das Duell der beiden Spitzenteams jedoch zunächst nicht.

Die hitzige Partie wurde von Beginn an von zwei starken Abwehrreihen dominiert. Neben den Mittelblöcken beider Teams überragte im ersten Durchgang Löwen-Torhüter Andreas Palicka. Der schwedische Nationalkeeper parierte etliche Wurfversuche der Gäste und hielt das Spiel dadurch offen. Doch das änderte sich zu Beginn des zweiten Durchgangs.

Plötzlich offenbarten die Löwen im Abschluss Schwächen und in der Abwehr Lücken, wodurch Kiel schon nach rund vier Minuten der zweiten Hälfte erstmals mit vier Toren Abstand in Führung ging. Und erst dann nahm das Duell der beiden Spitzenteams auch offensiv Fahrt auf, weil nun auch die Gastgeber stärker ins Risiko gingen. Von der kurzen Schwächephase nach dem Seitenwechsel erholten sich der Pokalsieger aber nicht mehr.