Glücklich beim Kochen: Olena Trutnieva bereitet den ukrainischen Eintopf zu. Foto: LICHTGUT/Max Kovalenko

Dem Krieg ist Olena Trutnieva mit ihrer Familie nur knapp entronnen, ihre Flucht war dramatisch. Dennoch hat sie ein einfaches Rezept für Geborgenheit und Gemütlichkeit: das ukrainische Nationalgericht.

Gute Laune ist für Olena Trutnieva die wichtigste Zutat beim Kochen. Deshalb hat sie einen Strauß Rosen gekauft und eine Flasche Wein. „So kocht man mit Seele“, erklärt die 42-Jährige und schenkt ein. „Na Borschtsch!“, sagt sie beim Anstoßen, auf den Borschtsch! Für sie ist es wie ein Festtag, das ukrainische Nationalgericht zu kochen und das Rezept weiterzugeben. Der Eintopf vermittelt ihr ein Gefühl von Geborgenheit und Gemütlichkeit. „Borschtsch ist ein Symbol für Familie“, sagt Trutnieva. Als sie am 9. März überstürzt aus Hostomel bei Kiew flüchten musste, schnippelte ihre Mutter gerade die Zutaten dafür. Ihre Datscha, in der sie mit ihrem zehnjährigen Sohn untergeschlüpft war, lag plötzlich genau zwischen den Fronten.