Julia Garner als Hochstaplerin Anna Sorokin in „Inventing Anna“ Foto: Netflix/Nicole Rivelli

An diesem Freitag, 11. Februar, startet „Inventing Anna“ auf Netflix. Was taugt die Miniserie über die berühmte deutsche Hochstaplerin Anna Sorokin?

Stuttgart - Anna Sorokin, auch bekannt als Anna Delvey, gehört zu den bekanntesten Hochstaplerinnen der Welt. Netflix hat das Leben der heute 31-Jährigen verfilmt. Wir werfen einen Blick darauf.

Die Story in drei Sätzen

Anna Sorokin (Julia Garner) hat sich als Hochstaplerin in die New Yorker High Society eingeschlichen und steht deshalb vor Gericht. Journalistin Vivian (Anna Chlumsky) findet das spannend und möchte Sorokins Geschichte erzählen. Die will zunächst nicht, tut es dann aber doch.

Ist das gut?

Es ist auf jeden Fall spannend. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die Hauptcharaktere der Serie mehrdimensional auftreten und Zuschauende wissen möchten, was sich hinter ihnen verbirgt. Julia Garner spielt hervorragend, springt allerdings an manchen Stellen zu schnell von einer Persönlichkeit in die nächste – das wirkt teils unglaubwürdig, liegt aber nicht an ihrer Schauspielleistung. Technisch liefert Produzentin Shonda Rhimes („Grey’s Anatomy“) starke Schnitte und schafft somit oft lustige Situationen.

Der Trailer zu „Inventing Anna“

Die neue Ehrlichkeit

Man kennt den Text, den Realverfilmungen gerne voranstellen: „basierend auf wahren Begebenheiten“. Schwammig. Die Macher von „Inventing Anna“ sind offensiver: „Die ganze Geschichte ist absolut wahr. Bis auf die Stellen, die komplett erfunden sind“, heißt es. Ehrlich. Inspiriert ist die Serie von einem Artikel im New York Magazine von Jessica Pressler.

Ist das nicht gefährlich?

Wer das Leben einer Hochstaplerin erzählt, muss aufpassen. Schnell wirken Betrügereien cool oder gar nicht so schlimm. „Inventing Anna“ ist sich dessen bewusst und schafft den Spagat. Alle Seiten bekommen eine Stimme.

Also alles gut?

Hier und da greifen die Serien-Macher zu unnötigen Stereotypen, etwa, wenn die New Yorker High Society als die unsympathischsten Menschen des Planeten präsentiert wird. An wenigen Stellen wirken Handlungen zudem nicht unbedingt nachvollziehbar.

Lesen Sie aus unserem Plus-Angebot: „Landscapers“ auf Sky – Olivia Colman unter Mordverdacht

Die beste Zuschauerbeleidigung

Bevor die Story beginnt, spricht Anna: „Die Geschichte, die ihr euch gleich auf euren fetten Hintern sitzend ansehen werdet, wie ein riesiger Klumpen Nichts, dreht sich um mich.“ Erste Amtshandlung Zuschauer beleidigen: Check. Es passt zur arroganten Anna.

Gesamtnote: 2+

Inventing Anna Die Miniserie mit Julia Garner und Anna Chlumsky ist ab Freitag, 11. Februar, bei Netflix verfügbar.