Auch SSB-Busse werden zum Einsatzort für die Polizei – hier in einem früheren Fall. Foto: 7aktuell/Jens Pusch

Ein Linienbus in Stuttgart fährt eine Haltestelle an – und plötzlich bricht der Fahrer zusammen. Zum Glück wundern sich die Fahrgäste nicht lange, sondern greifen couragiert ein.

Stuttgart - Wenn es so etwas gibt, wie Glück im Unglück – dann trifft dies sicher auf den Fall eines Stuttgarter Busfahrers zu. Der hatte am Dienstagabend auf seiner Fahrt mit der Buslinie 41 einen Herzinfarkt erlitten und war bewusstlos zusammengebrochen. Er hatte dabei wohl gleich mehrere Schutzengel in seiner Nähe. Und es passierte auch noch an einem denkbar günstigen Ort: vor einem Krankenhaus.

Der 56-jährige Busfahrer war vom Berliner Platz in Richtung Stuttgarter Süden unterwegs und steuerte, laut Fahrplan um 19.56 Uhr, in der Böheimstraße die Haltestelle Marienhospital an. Doch dann war alles anders als sonst: Fahrgäste wunderten sich zunächst, dass der Fahrer die Türen nicht öffnete – und dass der Bus ganz langsam weiterrollte. „Mehrere Fahrgäste haben dann die Situation erkannt“, sagt Polizeisprecherin Monika Ackermann, „sie stoppten den Bus, öffneten die Türen und leisteten Erste Hilfe.“

Schnell gibt es viele helfenden Hände

Um 20.03 Uhr wurde die Rettungsleitstelle alarmiert. Bis eine Rettungswagenbesatzung um 20.07 Uhr eintraf, war auch schon ein Mitarbeiter des Marienhospitals nach draußen geeilt und versorgte den Busfahrer. Um 20.11 Uhr kam noch eine Polizeistreife hinzu, die sechs Minuten zuvor alarmiert worden war.

Medizinische Notfälle am Steuer gibt es immer wieder: Erst vor einer Woche musste ein 77-jähriger Opel-Fahrer in der Pischekstraße im Stuttgarter Osten wegen gesundheitlicher Probleme von einem Notarzt versorgt werden. Besonders dramatisch war dies im August für eine Polizeistreife, die in der Dinkelstraße zwischen Birkach und Asemwald einen leblos auf der Straße liegenden 64-jährigen Radfahrer reanimierte.

Der Zustand des Busfahrers, der ins Marienhospital gebracht wurde, soll dank der schnellen Hilfe wieder stabil sein. „Wir danken den couragierten Fahrgästen“, sagt ein Sprecher der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB), „und hoffen, dass es dem Kollegen bald wieder besser geht.“