Die Retter sind am Anschlag, weil es immer mehr Einsätze, aber zu wenig Personal gibt. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Der Rettungsdienst in Baden-Württemberg geht am Stock. Die Landespolitik kümmert sich zu wenig um das Problem, meint unser Kommentator Jürgen Bock.

Stuttgart - Die Telefone in den Notrufzentralen laufen heiß. Notarzt und Rettungsdienst verzeichnen immer mehr Einsätze. Zwar werden hier und da zusätzliche Fahrzeuge in Betrieb genommen, doch es fehlt an Personal, um sie überhaupt zu besetzen. Keine Frage: Die Notfallrettung bleibt ein Patient auf der Intensivstation. Auch in Stuttgart, wo die Stadt als Rechtsaufsicht allerdings akribisch über die gesetzlichen Vorgaben wacht. Immer wieder werden hier Gutachten und Aufstockungen nötig. Jetzt soll erfasst werden, wie viele Autos wie oft unbesetzt bleiben.

Im Land sieht es noch schlechter aus. Im vergangenen Jahr haben bei den Rettungswagen nur acht der 34 Rettungsdienstbereiche das Gesetz einhalten können. Bei den Notärzten ist die Zahl sogar noch zurückgegangen – von ohnehin schon mickrigen drei auf jetzt noch zwei Bereiche. Von 34. Trotz aller Bemühungen um Verbesserungen, die es hier und da gibt, während es andernorts wieder rückwärts geht.

Die Probleme sind zäh und schwer zu lösen. Einmal mehr muss sich auch die Landespolitik fragen lassen, wie sie gegensteuern will. Die Antwort hat Innenminister Thomas Strobl jüngst bei der Präsentation der aktuellen Zahlen gegeben: „Baden-Württemberg ist im Rettungsdienst gut aufgestellt.“

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