Miriam Lehle und Marius Jentschke haben viel Zeit in das Éclat gesteckt. Foto: Gottfried Stoppel Foto:  

Restaurant, Bar oder Kunstgalerie? Miriam Lehle und Marius Jentschke bieten in Schorndorf von allem etwas. Und erreichen damit eine sehr angenehme Atmosphäre – und das Essen der beiden Quereinsteiger schmeckt auch noch.

Schorndorf - Wer in der Großstadt wohnt, fährt ja selten raus in die Region nur um Essen zu gehen. Hippe Läden mit bio-regio-veganer Speisekarte gibt es ja in Stuttgart vor der Haustür genug. Für das Éclat in Schorndorf lohnt sich so ein Ausflug ins Remstal aber durchaus. Die Modedesignerin Miriam Lehle und ihr Partner Marius Jentschke haben mitten in Schorndorf in einem alten Fachwerkhaus in der Konstanzer-Hof-Gasse 16 einen Wohlfühlort mit Wohnzimmerflair geschaffen.

Heimelige Wohnzimmeratmosphäre

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als hätte Miriam Lehle die Einrichtung beim Flohmarkt zusammengesammelt. Sie liebe Möbel und habe deshalb ein Lager. In das Interieur des Éclat haben die beiden vor der Eröffnung im Januar viel Herzblut gesteckt. Jede Lampe, jeder Tisch, jeder Stuhl ist anders, damit können sie locker mit jedem hippen Szenelokal mithalten. Zusammengestückelte Retromöbel sind ja längst total angesagt – und sie machen das Eclat gleich auch sehr heimelig.

Die Mischung aus Restaurant, Café, Kunstgalerie und irgendwie auch Vinothek ist vielversprechend. „Das Éclat entspricht unserer Lebensart – Genuss für alle Sinne und die Seele“, sagt Miriam Lehle. Passend ist auch der Name gewählt: Éclat das bedeutet nämlich nicht nur Eklat. „Im französischen ist das Wort positiver besetzt. Da bedeutet es auch Glanz, Brillanz oder Applaus“, sagt die 36-Jährige, die wie ihr Partner nicht aus der Gastronomie kommt.

Von der Vinothek zum Gastro-Hybrid mit Restaurant, Café und Kunstgalerie

Vor drei Jahren haben sie gemeinsam die Pop-up-Vinothek „Zimt & Koriander“ in Schorndorf betrieben. Die hatte zwar viele Fans, musste aber wegen einer fehlenden Konzession an diesem Ort schließen. Den Éklat hat man also hinter sich, jetzt kommt der Glanz. Den wollen Lehle und Jentschke auch beim Essen: alles ist liebevoll hergerichtet und größtenteils selbst gemacht, bio-regio ist der Anspruch. Die kleine Speisekarte wechselt wöchentlich, vereint Einflüsse aus der ganzen Welt. Am Wochenende gibt es zwar – zur Überraschung der Tester – keinen Mittagstisch, aber der üppige Brunch sättigt dann doch auch. Das „Superfit Müsli“ ist mit frischen Beeren hübsch angereichert (6,20 Euro), dazu gibt es Bio-Spiegeleier mit einer dicken Scheibe Dinkeltoast, die allein schon satt macht, und frischem, grünen Salat (5,00 Euro). Der „Veggie Crêpes“ (6,80 Euro) kommt mit Käse, frischen Pilzen und Blattspinat daher und ist innen schön cremig. Dazu wählen wir den French Toast, Dinkel natürlich, mit kross gebratenem Bacon und Ahornsirup (6,80 Euro) und dazu die frischen, marinierten Champignons mit pochierten Eiern (7,20 Euro). Die Portionen sind ausreichend, die Preise angemessen. Dazu das hübsche Ambiente – der Ausflug hat sich gelohnt. Gerne auch wieder, aber dann zum Abendessen!

Die Bewertung:

Küche: 3 von 5 Sternen

Service: 3,5 Sterne

Ambiente: 4 Sterne

Die Beurteilung berücksichtigt auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. Das günstige Lokal um die Ecke wird nach anderen Kriterien bewertet als ein Sternerestaurant. Der Test gibt Aufschluss über die Tagesform der Küche. Eclat: Konstanzer-Hof-Gasse 16, Schorndorf, Mittwoch und Donnerstag 11.30 bis 14 Uhr und 17.30 bis 24 Uhr (mit Mittagstisch), Freitag bis Sonntag von 17.30 bis 24 Uhr, am Samstag und Sonntag zusätzlich von 10 bis 14 Uhr (nur Brunch).