Unter anderem sind für die Gartenschau ganze Remsuferabschnitte umgestaltet und renaturiert worden. Foto: /Gottfried Stoppel/Archiv

Die Remstal-Gartenschau im vergangenen Jahr sei nicht nur ein überragender touristischer Erfolg mit Langzeitwirkung, sagen die Veranstalter im abschließenden Resümee. Auch finanziell sei sie eine erfreuliche Überraschung.

Remstal - Mit rund zwei Millionen Besuchern aus der gesamten Region war die Remstal-Gartenschau aus Sicht der Veranstalter ein touristischer Erfolg. Darin sind sich die 16 Städte und Gemeinden und die drei beteiligten Landkreise spätestens seit der Abschlussfeier Mitte Oktober des vergangenen Jahres einig. Ein mit Zahlen unterlegtes Resümee zur ersten Orts- und Kreisgrenzen übergreifenden Gartenschau im Land haben jetzt der Gartenschau-Geschäftsführer Thorsten Englert, der Aufsichtsratsvorsitzende der Gartenschau Gesellschaft und der Schorndorfer Oberbürgermeister Matthias Klopfer sowie der Rems-Murr-Landrat Richard Sigel und Thomas Bopp, der Vorsitzende des Verbands Region Stuttgart, gezogen. Präsentiert wurden die Zahlen in der Freiluftküche im Schorndorfer Stadtpark.

Ein Plus von einerhalben Million Euro

Laut der von Englert direkt zuvor in einer Gesellschafterversammlung vorgestellten Abschlusszahlen steht am Ende der mit hohem Finanzaufwand seitens des Landes, der Region und der Kommunen auf die Beine gestellten fünfmonatigen Großveranstaltung sogar und gegen alle Erwartungen schwarze Zahlen in der Bilanz der Gesellschaft. „Wir haben das Jahr 2019 mit einem Plus von einer knappen halben Million Euro abschließen können.

Diese Summe zahlen wir zu gleichen Teilen an die insgesamt 21 Projektpartner zurück“, verkündete Englert. In Zeiten von Corona sei dies dringend benötigtes Geld, „das unseren Haushalten gut tun wird“. Vor Steuern und Rückstellungen liege der Gewinn sogar bei rund 850 000 Euro. Das Plus sei vor allem durch die Einnahmen aus den Remstal-Cards entstanden. Von diesen Dauerkarten waren mehr als 72 000 ausgegeben worden.

Gesamtinvestitionen entlang der Rems von rund 100 Millionen Euro

„Mit einem solch positiven Ergebnis haben wir alle nicht gerechnet“, betonte Matthias Klopfer. „Im Namen aller Gesellschafter bedanke ich mich bei Herrn Englert für seinen Einsatz auch nach Abschluss der Remstal Gartenschau. Wir können froh sein, dass die Gartenschau GmbH einen so ausgewiesenen Finanzexperten an der Spitze hatte.“ Im Remstal waren für die Gartenschau und mit ihren nachhaltige Auswirkungen auf die touristische Infrastruktur und die Aufenthaltsqualität für die Bürger entlang des Flusses 100 Millionen Euro investiert worden.

Der mit vier Sternen ausgezeichnete Remstal-Radweg, so ein Teil der im Stadtpark präsentierten Erfolgsbilanz, sei vom ersten Tag an hervorragend angenommen worden. In den Kommunen habe auch über die Highlight-Woche hinaus oft Hochbetrieb geherrscht, und die neuen Wanderangebote samt der sechs Qualitätswanderwege und dem Remstalweg, hätten sich – so die Urheber – als beliebtes Ausflugsziel erwiesen. Das Architekturprojekt „16 Stationen“ ist inzwischen für den Hugo-Häring-Preis nominiert.

Die gut 140 Daueranlagen in den 16 Kommunen sind auch ein Jahr nach der Gartenschau gut besucht. Dies gelte, so der Schlussbericht, vor allem für die neuen Zugänge zur Rems oder die Kugelbahnen. Auch die Kanuroute von Weinstadt nach Waiblingen ist offenbar gefragt. Klopfer: „Corona hat uns zwar für den geplanten Remstal-Sommer einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber viele Familien machen jetzt Urlaub daheim und nutzen die Angebote, die durch die Remstal Gartenschau entstanden sind.“