Bald wird durch diese neue Rinne beim „Grünen Anger“ Wasser in Richtung Rems fließen. Foto: Gottfried Stoppel

Die Projekte zur Gartenschau stoßen auf große Akzeptanz. Das zeigt sich auch im Engagement der Bürger. Der Hochzeitsturm wird zum neue Wahrzeichens des Ortes.

Remstal-Gartenschau - Wer im Remstal unterwegs ist und seinen Blick auch mal weg von der Straße und hoch auf die Hügel lenken kann, sieht ihn schon von der Ferne: den Hochzeitsturm von Plüderhausen. Beinahe majestätisch thront der weiße Klinkerbau auf einer abschüssigen Wiese über der Kommune. „Das ist unser neues Wahrzeichen“, sagt Bürgermeister Andreas Schaffer und Stolz schwingt in seinen Worten mit. Der Hochzeitsturm ist die erste fertiggestellte von den 16 architektonischen Stationen, die die Kommunen zur Remstal-Gartenschau verbinden soll.

Zwei Paare haben den Hochzeitsturm bereits gebucht

Bereits verbunden fühlen sich dem Turm auch die Bürger von Plüderhausen. Nicht nur, dass sich bereits zwei Paare angemeldet haben, die dieses Jahr dort oben heiraten wollen. oder dass definitiv ein Paar, das sich vor 50 Jahren in Plüderhausen das Jawort gegeben hat, zu seiner Goldene Hochzeit ins Remstal zurückkehren wird. Auch die Tatsache, dass bei der Aktion „Turmpate“ bereits 73 von 83 Steinreihen für je 250 Euro an begeisterte Paare verkauft wurden, zeigt Andreas Schaffer vor allem eines: „Das ist ein Signal, dass wir von der Bevölkerung unterstützt werden.“ Er freue sich, dass die Idee des Architekten Uwe Schröder aus Bonn so gut in Plüderhausen angekommen ist. Klar seien einige Bürger gegen solch ein künstlerisches Projekt gewesen. Doch die Mehrzahl stehe überwiegend dahinter.

Das merke man auch am Engagement: Schon vor fünf Jahren hat sie ein ehrenamtlicher Lenkungskreis gegründet. In Arbeitsgruppen kümmern sich Bürger um verschiedene Projekte: Der Bürgergarten an der Wilhelm-Bahmüller-Straße wird ehrenamtlich bepflanzt und zum „essbaren Garten“ gemacht. Die Plüderhausener Künstlergruppe ART 5 gestaltet einen Kunstweg von der Unterführung am Bahnhof bis zum Rathaus. Neben Skulpturen werden bunte Fischschwärme zu sehen sein, die der Biene Remsi Konkurrenz machen. Zudem wird es einen von Bürgern konzipierten Open-Air-Theatersommer geben. Auch um den früheren Waldspielplatz an der Dragonerhütte kümmern sich Ehrenamtliche. „Diese Engagement ist etwas ganz Besonderes“, sagt Schaffer.

Spielplätze, Remspark und ein „Grüner Anger“

Für seine Gemeinde bedeute die Remstal-Gartenschau auch eine Chance, die eigene grüne Infrastruktur aufzupeppen. „Da machen wir zur Gartenschau einen Riesensprung“, sagt der Bürgermeister. 50 bis 70 Sitzbänke seien bereits aufgestellt worden, Spielplätze haben neue Geräte bekommen, so auch auf der Tiefgarage am Marktplatz. Dort hat Plüderhausen nicht nur die in die Jahre gekommene Parkgarage saniert, sondern auch einen Generationenspielplatz erstellt. Beim Alten Rathaus am Fluss entsteht derzeit der Remspark. Fertig ist bereits der sogenannte „Grüne Anger“.

In der Ortsmitte an der Brunnenstraße hat die Kommune dafür ein Gebäude abgerissen und so Platz geschaffen für einen Park mit Wasserlauf. Ursprünglich war geplant, das Wasser, das dort vor dem Seniorenheim aus einem Brunnen sprudeln wird, offen bis ganz hinunter zur Rems laufen zu lassen. Doch das, so berichtet Schaffer, sei schlicht zu teuer gewesen für die verschuldete Kommune. Stattdessen sind nun entlang der Straße „Am Marktplatz“ Beete entstanden, die mit rostendem Stahl eingefasst sind. Darin sollen zur Remstal-Gartenschau lauter Blumen in Blau blühen. Die Setzlinge warten nur noch auf wärmeres Wetter.