Auch die Rettungswache der Malteser in Hertmannsweiler soll noch in diesem Jahr auf einen Rund-um-die-Uhr-Betrieb umgestellt werden. Foto: Gottfried Stoppel

Der Krankenwagen zur Notfallrettung am Standort Schorndorf ist seit Anfang des Monats rund um die Uhr im Einsatz – weitere Puzzleteile, um die Hilfsfristen einhalten zu können, sollen folgen.

Schorndorf - Im vergangenen Herbst hat die Johanniter-Unfall-Hilfe die Notfallrettung für den südöstlichen Teil des Landkreises mit einem Krankenwagen am Standort Schorndorf übernommen. Jetzt ist die Rettungswache in einen 24-Stunden-Betrieb übergegangen. Der Landrat Richard Sigel bezeichnet das als „ein weiteres Puzzlestück in einem Konzept, an dem wir schon lange arbeiten“. Dieses „Gesamtpaket der Vorhalteerweiterung“, das Kreis, Krankenversicherungen und Rettungsorganisationen geschnürt hätten, sei „einmalig im Land“.

Hilfsfristen werden nicht eingehalten

Die Verbesserungen sind allerdings auch nötig gewesen, denn im Landkreis werden schon seit vier Jahren die gesetzlichen Hilfsfristen nicht mehr eingehalten. Laut diesen muss ein Krankenwagen in 95 Prozent der Einsätze binnen 15 Minuten am Unfallort eintreffen. Mit diesem Problem ist der Rems-Murr-Kreis im Land zwar längst nicht allein, nach Umsetzung aller Maßnahmen ist man zuversichtlich, die Marke einhalten zu können. „Wir gehen von Ende 2020 aus“, sagt der Landrat.

Wie die Johanniter-Rettungswache in Schorndorf soll bis dahin auch noch jene in Winnenden-Hertmannsweiler in eine 24-Stunden-Bereitschaft überführt werden. Der Malteser-Hilfsdienst stellt dort seit Februar einen Krankenwagen im Tagdienst zur Verfügung. Ein weiterer Rettungswagen der gleichen Organisation in Sulzbach an der Murr wurde bereits im Mai vergangenen Jahres auf einen Rund-um-die-Uhr-Betrieb umgestellt. Noch in der Umsetzung befinden sich laut dem Landratsamt zwei weitere 24-Stunden-Rettungswagen: einer in Backnang (Johanniter-Unfall-Hilfe), der andere in Waiblingen (Arbeiter Samariter Bund).

Vorhaltestunden deutlich erhöht

Die Maßnahmen zur Verbesserung der Notärzte-Bereitschaften hingegen seien bereits komplett umgesetzt worden. Der Notarzt aus Althütte wurde im Herbst nach Murrhardt verlegt. Dort hat der Kreis dem Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Räume in einem Winterdienststützpunkt zur Verfügung gestellt. Der neu installierte Notarzt-Standort Welzheim, ebenfalls vom DRK betrieben, ist seit Ende März in seiner neuen Wache tätig.

Mit den beiden neuen Standorten sei die Versorgung im Nordosten des Landkreises erheblich verbessert worden, heißt es. Insgesamt würden im Rahmen des neuen Konzeptes die Vorhaltestunden der Notärzte von 38 172 Stunden auf jährlich 52 560 Stunden erhöht und die der Rettungswagen von 85 051 Stunden jährlich auf 119 880 Stunden gesteigert.