Der Trainer Steven Riechers hofft mit seiner Mannschaft auf den Durchmarsch in die Verbandsliga. Foto: Günter Bergmann

Aufstieg und Abstieg – für drei Filderclubs fällt nun in der Relegation die Entscheidung.

Filder - Am Sonntag fällt der letzte Vorhang in dieser Fußballsaison: Relegationsendspiele – die Stunde der Entscheidung, auch für einige Mannschaften von den Fildern. Die Chance zum größten Hurra haben die Frauen des TSV Plattenhardt. Sie kämpfen um den Durchmarsch in die Verbandsliga, wobei vor allem ihr Trainer vor einer besonderen Begegnung steht. Derweil geht es bei den Männern für zwei Teams um die Zugehörigkeit zur Kreisliga A: Der 1. FC Lauchhau-Lauchäcker will dort bleiben und der TSV Rohr II als Aufsteiger dort hin.

TSV Münchingen – TSV Plattenhardt

Verbandsliga/Landesliga Frauen (Münchingen, So 15 Uhr). Es wird das Wiedersehen von zwei einstigen Weggefährten. Sechs Jahre ist es her: Damals war Steven Riechers Chefcoach bei den Fußballerinnen der SV Böblingen – und Michael Maier sein Co-Trainer. Nun, am Sonntag, treffen sie mit ihren heutigen Vereinen aufeinander. Riechers spielt mit seiner Plattenhardter Mannschaft um die krönende Zugabe einer eh schon tollen Saison. Durchmarsch in die Verbandsliga, Aufstieg Nummer zwei in Serie? „Das wäre ein Riesending“, sagt der 41-Jährige. Für Maier und sein Münchinger Aufgebot geht es demgegenüber um die Verhinderung des Absturzes aus eben dieser Spielklasse. Im Endspurt der Punkterunde haben sie sich noch auf den drittletzten Tabellenplatz gehangelt, der die jetzige Relegationsteilnahme bedeutet.

Den Druck sieht Riechers klar beim Gegner: „Die haben mehr zu verlieren als wir“, konstatiert er. Ein möglicher Knackpunkt: welche Torjägerin erwischt den besseren Tag? Die eigene Dauerschützenkönigin Sabrina Rößner oder Münchingens Lisa Lang? Letztere stürmte einst für Löchgau in der zweiten Liga. Im Tor hat Riechers derweil die Qual der Wahl. Die Stammkeeperin Eileen Beck ist aus dem Urlaub zurück, doch hat ihre Stellvertreterin Daniela Rippler in der Zwischenzeit Pluspunkte gesammelt.

Gewinnen die Plattenhardterinnen, wären sie erstmals seit zwölf Jahren wieder Verbandsligist. Von 2003 bis 2007 spielten sie schon einmal auf dieser Ebene – ihre bislang erfolgreichste Ära. Damals hieß der Aufstiegscoach Sandra Gräser. Und nun Steven Riechers?

1. FC Lauchhau-Lauchäcker – SG Weilimdorf

Kreisliga A/Kreisliga B (Sportgelände Spvgg Stetten, So 15 Uhr). Das hätte wohl keiner für möglich gehalten beim Vaihinger Multi-Kulti-Club. Gerade mal zwölf Monate ist es her, dass die Lauchhau-Kicker rauschend in die Kreisliga A zurückgekehrt sind. Betriebsunfall prompt repariert. Der Tenor damals: Obacht, Gegner, hier kommen wir! Der Trainer Zhivko Kolev traute den Seinen gar gleich den nächsten Spitzenplatz zu. Und nun? Ernüchterung allenthalben. Tatsächlich stehen die Ambitionierten mit dem Rücken zur Wand. Es droht ihnen das gleiche Schicksal wie vor zwei Jahren: Abstieg über die Relegation. Seinerzeit bedeutete ein finales 1:3 gegen den VfL Kaltental das Aus. Diesmal heißt der Gegner SG Weilimdorf, Dritter der Kreisliga-B-Staffel 5.

„Wir hatten viele Spielerausfälle. Deshalb ist viel schief gelaufen“, sagt Kolev. Seinen Optimismus hat er gleichwohl nicht verloren. Die Einschätzung des Coachs: „Rufen wir das ab, was wir am Schluss in der Punkterunde gezeigt haben, mache ich mir keine Sorgen.“ Auch, weil aktuell mal keine Personalnot herrscht. Nur die Verteidiger Suat Sucu (Urlaub) und Angelo Laurenzano (Hochzeit seiner Schwester) fehlen.

MTV Stuttgart II – TSV Rohr II

Kreisliga A/Kreisliga B (Sportgelände TSV Weilimdorf, So 15 Uhr). Die Rohrer Stärken? „Unbedingter Einsatzwille, gutes Kurzpassspiel. Außerdem sind wir ein verschworener Haufen“, sagt der Spielleiter und Spieler Taddäus Ebert. Auf dieser Basis wollen er und seine Teamkollegen nun auch noch den letzten Schritt tun: Zwei Relegationsgegner haben sie bereits aus dem Weg geräumt, über den dritten soll die Tür zur Kreisliga A aufgehen. Im Erfolgsfall hätte der Filderclub nächste Saison zwei Mannschaften in dieser Spielklasse – und gäbe es im Verein doch noch etwas zu feiern, trotz des Abstiegs der „Ersten“ aus der Bezirksliga.

Der Gegner MTV Stuttgart II hat in der A-1-Staffel nur den vorletzten Tabellenplatz belegt, was heuer aber für die Relegationsteilnahme reicht.