Die Zählstelle an der König-Karls-Brücke Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Am Dienstag sprang der Zähler an der König-Karls-Brücke in den siebenstelligen Bereich. Sichtbar wird dies an der Zählstelle aber erst am Mittwoch sein.

Stuttgart - Wer den Rekordimpuls ausgelöst hat, weiß zumindest die Stadt nicht. Fakt ist aber, dass am Dienstag so gegen neun Uhr der Zähler an der König-Karls-Brücke die einmillionste Radpassage seit dem 1. Januar erfasst hat. Sichtbar wird das leider nur ungefähr, die vertikale Lichtmarkierung zeigt exakt nur die Zahlen 900 000 und 1 050 000 an. Die Zahlen im Display sind die aktuellen Tagesdurchfahrten und die Gesamtzahl aus dem Jahr 2018. Dieser vom Ausnahmesommer begünstigte Rekord wurde 2019 nun abermals getoppt. Im Internet findet sich eine Geschichte, nach der Radfans mit den Zahlen des Montags am Dienstag live eine eine Frau auf einem Cityrad als die millionste Radlerin identifiziert haben, die aber gleich weitergefahren wäre. Von der Stadt war niemand vor Ort. Auf der Homepage der Stadt kann man aber den Rekord von Mittwoch an nachlesen, im kommenden Jahr wird auf der Säule eine siebenstellige Zahl aufleuchten.

Stuttgart fährt mehr Rad

Bleibt das Wetter bis Silvester halbwegs radtauglich, dürften es am Ende rund 1 020 000 Radpassagen werden. Als 2014 mit der Zählung begonnen wurde standen am Ende des Jahres 739 000 Durchfahrten vor dem Leuze auf der Uhr. Der Radverkehr hat an dieser Stelle in fünf Jahren um etwa 38 Prozent zugenommen. Stuttgart fährt also wie politisch von der Mehrheit gewünscht mehr Rad. Mit Rat, Tat und auch Kritik begleitet wird die Entwicklung auch vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), der in diesem Monat einen Podcast für Stuttgart gestartet hat. In der ersten Folge von „Radleben“ nimmt sich das Team die Hauptradroute 1 von Rohr bis Bad Cannstatt vor - sozusagen in Echtzeit. Zu dem Podcast kommt man über die Homepage des ADFC Stuttgart. Auch die Stadt arbeitet weiter an der Verbesserung des Radverkehrs. Unter dem Titel #Radvent sind vier Aktionen bis Weihnachten geplant. Eine war die Eröffnung einer Servicesäule für Fahrräder in der Eberhardstraße.

Auch der Radentscheid Stuttgart nimmt die Zunahme des Verkehrs sicher wohlwollend zur Kenntnis und wägt Stuttgart laut einer Mitteilung auch „auf einem guten Weg“. Allerdings mahnt die Initiative mehr Qualität in der Radwegentwicklung an und fordert auch mehr Geld. Die 20 Euro pro Einwohner, die Stuttgart für den Radverkehr in die Hand nimmt, müssten auf 40 Euro steigen.