Fritzi Fischer, Christina Krieg mit ihrer Tochter Maja, Stefanie Beringer und Heike Goegelein (von links) vom Vorstand des RV Am Schwarzbach mit der Haflingerstute Senka (links) und der Württembergerstute Quick. Foto: Sandra Hintermayr

Hinter Dekra, Lapp und Co verbergen sich der Reitverein Am Schwarzbach und die Reitanlage Schöppler. Und Pferde, die den Menschen das Reiten beibringen.

Möhringen - In erster Linie geht es um den Umgang mit dem Tier, um die Interaktion, die Pflege, den Austausch mit Gleichgesinnten. Für den, der möchte, ist das Reiten Teil davon. „Aber auch Menschen, die nicht selbst reiten, sondern sich einfach gerne mit Pferden umgeben, sind bei uns willkommen“, sagt Heike Goegelein, die Vorstandsvorsitzende des im Juli 2016 gegründeten Reitvereins Am Schwarzbach. Das gemeinsame Interesse „Pferd“ verbindet die Mitglieder. „Man kommt raus in die Natur, wird entschleunigt. Es ist ein schöner Ausgleich zum stressigen Alltag“, so Goegelein. „Der Umgang mit den Pferden erdet mich“, bestätigt Astrid Nordstrand, die für den Reitverein die Öffentlichkeitsarbeit übernimmt.

Der tägliche Freilauf ist Pflicht

Die neun Gründungsmitglieder des RV Am Schwarzbach haben in den vergangenen Monaten kräftig um Nachwuchs geworben. Aktuell hat der Verein 21 Mitglieder, Tendenz steigend. Darunter sind Kinder und Jugendliche ebenso wie Erwachsene, Reiter und Nicht-Reiter, mit oder ohne eigenen Pferd. Der Verein ist zu Gast auf der Reitanlage Schöppler an der Handwerkstraße 39 am Rande des Synergieparks. Ein Glücksfall für den Verein – und für die Pferde, die auf der Anlage untergestellt sind. „Der Stall liegt direkt an Wiesen und Feldern, die Tiere dürfen witterungsbedingt regelmäßig raus und sich auf den Koppeln austoben“, sagt Christina Krieg, Beisitzerin des Vereins. „Das ist leider heutzutage keine Selbstverständlichkeit.“

Reitunterricht geben die Vereinsmitglieder nicht. „Wer reiten lernen möchte, kann sich an Veronika Schöppler wenden. Sie bietet Einzel- und Gruppenunterricht an“, sagt die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Stefanie Beringer.

Pferde sind keine Sportgeräte

Heike Goegelein hat ein eigenes Pferd, die Württembergerstute Quick. Andere Vereinsmitglieder hingegen nehmen regelmäßig Reitstunden auf den Schulpferden. „Und egal, wie lange man reitet, man lernt nie aus“, sagt Krieg. Jedes Pferd sei anders, habe seine eigene Persönlichkeit. „Jedes Tier bringt einem etwas anderes bei“, sagt Beringer. „Was gestern geklappt hat, muss heute nicht zwangsläufig genauso funktionieren“, ergänzt Nordstrand. Ein Pferd sei eben kein Sportgerät, sondern ein sensibles Lebewesen.

Regelmäßig lädt der Verein zu Veranstaltungen in den Reitstall. Filmabende, Seminare zur richtigen Pferdefütterung, Sattelpflegekurse oder Grillpartys und Nachtwanderungen im Sommer sind sowohl für Mitglieder als auch für Nichtmitglieder offen. Sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene, sowohl Pferdebesitzer als auch Interessierte sind zu den Veranstaltungen eingeladen. Die Informationen dazu werden im Stall ausgehängt und auf der Internetseite des Reitvereins veröffentlicht. „Wir sind gerade dabei, einen Kurs ‚Erste Hilfe am Pferd’ zu planen“, sagt Goegelein.

Kinder lernen den richtigen Umgang mit Pferden

Nicht nur für Hobbyreiter ist der RV Am Schwarzbach interessant: „Der Verein ist auch berechtigt, Reitabzeichen abzunehmen und Turnierlizenzen fortzuschreiben“, sagt Astrid Nordstrand. Im September 2016 ist der RV in die Deutsche Reiterliche Vereinigung aufgenommen worden. Außerdem ist er Mitglied im Württembergischen Landessportbund sowie dem Württembergischen Pferdesportverband.

Derzeit ist der Verein dabei, eine Jugendgruppe aufzubauen. Dabei geht es allerdings nicht um Kinderbetreuung, sondern darum, den richtigen Umgang mit den Pferden zu lernen und den Kontakt zu anderen Kindern und Jugendlichen zu pflegen. Die Vereinsmitglieder sind allesamt ehrenamtlich tätig. Im Gegensatz zu anderen Vereinen sind nur die Mitgliedsbeiträge verpflichtend, nicht aber Arbeitsstunden. „Wir sehen es natürlich gerne, wenn unsere Mitglieder beim Misten der Ställe, beim Anstreichen der Hindernisstangen oder anderen Aktivitäten helfen, aber das geschieht alles auf freiwilliger Basis“, sagt Goegelein.