Immer hilfsbereit: Fußballstar Thomas Müller (re.) unterstützte auch in Stuttgart seine Frau Lisa – es hat sich gelohnt. Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Kann sie ihre Topleistung von Samstag bestätigen? Ja, sie kann. Lisa Müller ist eine der großen Gewinnerinnen des Stuttgarter Reitturniers – und ihren Mann freut’s ganz besonders.

Stuttgart - Wenn Ludger Beerbaum, eine Legende des Springsports, in die Arena eilt, um bei der Dressur zuzuschauen, dann hat er einen triftigen Grund. Am Sonntag waren es sogar zwei: „Heute wird’s spannend. Ich will sehen, wie Lisa Müller zurechtkommt nach ihrem Sieg vom Samstag. Außerdem will ich schauen, was Isabell Werth macht – nach dem sie gestern nur Fünfte war.“ Für beide Damen spendete Beerbaum am Ende großes Lob: „Lisas Pferd geht fantastisch, besitzt viel Potenzial, auch wenn ihr Fehler passieren. Dass Isabell heute stark auftritt und ihren 16. Titel gewinnt – damit hatte ich gerechnet.“

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Die spannende Frage auf den bestens besuchten Rängen der Schleyerhalle sowie in der Reiterszene war am Sonntag: Würde es Lisa Müller schaffen, ihr hohes Niveau vom Vortag im German Master zu halten, ihren zwölfjährigen Oldenburger namens Gut Wettlkam’s Stand by Me OLD auch im Finale wieder so glänzend zu präsentieren? Die Antwort der Frau des Fußballstars Thomas Müller (FC Bayern München) nach dem Grand Prix Spezial: „Im Galopp sind wir noch nicht so gefestigt, da passieren uns noch Fehler. Es war mein Traum, hier in Stuttgart die große Tour reiten zu dürfen. Jetzt fahr ich überglücklich heim.“ Kein Wunder, ihr dritter Platz hinter Isabell Werth und dem versierten Reitmeister Hubertus Schmidt war mehr als nur ein Achtungserfolg – es zeigt, dass sie auf dem Weg an die deutsche Spitze ist, wenngleich der Weg zur Weltspitze freilich noch weit ist.

Auf dem Weg in die deutsche Spitze

„Lisas Pferd besitzt internationale Klasse. Sie hat es sehr gut geritten“, sagte die Bundestrainerin Monica Theodorescu über die 30 Jahre alte Lisa Müller. „Ich erwarte sie 2020 auf der Deutschen Meisterschaft in Balve – dort hat sie die Chance, sich für das Chio in der Aachener Soers zu qualifizieren.“ Vor Jahren hatte die Bundestrainerin entsprechende Startwünsche des Ehepaars Müller noch abschlägig beschieden.

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Für ihre Trainerin Isabell Werth war das Turnier in Stuttgart ebenfalls ein großer Erfolg: „Lisa Müller ist seit Jahren eine Schülerin von mir, ich habe ihren Wallach selbst ausgebildet – nun ist sie auf einem sehr guten Weg, den wir gemeinsam weiter gehen.“ Mit Charme und Schlagfertigkeit hat Lisa Müller die Herzen des Stuttgarter Publikums erobert. Auf die Frage, wie sie nach ihrem Sieg vom Samstag geschlafen habe, antwortete sie spontan: „Ich war betrunken – da schläft man bekanntlich besonders gut!“

Thomas Müller hätte übrigens kein Problem damit, wenn seine Frau berühmter werden würde als er selbst – im Gegenteil: „Das wäre wünschenswert!“