in der Galerie Andreas Henn (Wilhelmsplatz 8, Eröffnung am Samstag, 3. Februar, 11 bis 18 Uhr). Mehr: www.henn-kunst.de Foto:  

Umfassend wird Reinhold Nägele im Kunstmuseum Stuttgart gewürdigt. Ist da noch Raum für eine Galerie-Schau? „Stuttgarter Nachrichten“-Autor Nikolai B. Forstbauer hat sich in der Galerie Henn umgesehen.

Stuttgart - Stuttgart entdeckt Reinhold Nägele neu – mit Recht. Das Kunstmuseum am Schlossplatz schärft mit seiner jüngst eröffneten Übersichtsschau klug das Profil. Und Andreas Henn? Der Zeichnungsspezialist, der weithin als Kenner der Verästelungen des Schaffens des 1972 gestorbenen Malers und Zeichners geschätzt wird?

Das Warten hat sich gelohnt

Henn, Liebhaber, Kenner und Galerist zugleich, gab dem Kunstmuseum Hinweise und wartete derweil auf ein Bild, das für ihn einen eigenen Nägele-Auftritt rechtfertigte.

Wer nun bei Henn das Hinterglas-Szenario „Heimkehr der Griechen“ von 1922 und die Galerie-Premiere der „Masken“ von 1929 sieht, versteht den stillen und präzisen Vermittler. Tatsächlich erschließt sich von hier aus der Nägele der mit (kunst-)historischen Verweisen spielenden Tagträume, der Nägele der unverhohlenen Abgründe, der Pegasus’ Sonnenflug in einer Radiermappe von 1919 nicht nur warnend skizziert, sondern zu einem surrealen Feuerwerk macht. Der Nägele des Feinsinns zuletzt im Spätwerk.

Wege in höchste Kunst-Höhen

„Capricci“ nennt Henn die Schau, die an diesem Samstag eröffnet wird. Vom Begriff der kleinen Absonderlichkeiten sollte man sich nicht täuschen lassen: Nägeles „Pegasus“-Flug führt in höchste Kunst-Höhen.