CDU-Ratsfraktionschef Alexander Kotz findet, ohne OB Kuhn sei die Landeshauptstadt besser dran. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Stuttgarter Union sieht den Verzicht von Fritz Kuhn auf eine erneute OB-Kandidatur auch als Resultat seiner politischen Bilanz der vergangenen acht Amtsjahre.

Stuttgart - Die Stuttgarter CDU hat die Ankündigung von OB Fritz Kuhn, nicht für eine zweite Amtsperiode zu kandidieren, zur Kritik an der Bilanz des Grünen-Rathauschefs genutzt. Der Unionsfraktionschef im Rathaus, Alexander Kotz, der selbst als möglicher OB-Kandidat in Stuttgart gehandelt wird, erklärte, er nehme die Entscheidung Kuhns überrascht, aber auch mit Respekt zur Kenntnis. Zugleich sagte Kotz, es bedeute „eine Verbesserung für die Stadt, wenn die Episode Kuhn zu Ende geht“. Der OB habe der Stadt den „unsäglichen“ Feinstaubalarm beschert, aber bei Themen wie Verkehr und Wohnen keine wirklichen Lösungswege aus der Misere aufzeigen können.

Ins gleiche Horn blies der Regionalrat und Vorsitzende der unionsinternen OB-Kandidaten-Findungskommission, Roland Schmid. „Die Grünen haben ihre Chance gehabt und nicht genutzt. Die Bilanz der letzten acht Jahre unter OB Kuhn ist enttäuschend. Ob beim Thema Wohnen, wichtigen städtebaulichen Weichenstellungen oder Verkehr: Fritz Kuhn hat seine vollmundigen Ankündigungen nicht einmal in Ansätzen in die Tat umgesetzt“, so Schmid in einer Pressemitteilung. Die CDU sehe es als ihren Auftrag an, die Lähmung der Stadtpolitik zu überwinden, indem sie mit einem geeigneten Bewerber zur OB-Wahl am 8. November 2020 antrete. Neben Alexander Kotz werden auch dem CDU-Kreischef Stefan Kaufmann und der CDU-Bundestagsabgeordneten Karin Maag Ambitionen auf eine Bewerbung nachgesagt.