Szene vom Gastspiel der Dresdner in Karlsruhe am 14. Mai dieses Jahres. Foto: dpa

Der Auftritt der Dresdner Fans beim Zweitligaspiel in Karlsruhe hat ein Nachspiel: Die Polizei hat nach eigenen Angaben im Rahmen einer Razzia Beweismittel sichergestellt. Innenminister Thomas Strobl (CDU) ist zufrieden.

Stuttgart - Mit einer Razzia ist die Polizei gegen 28 vermeintliche Fans von Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden vorgegangen, denen Landfriedensbruch, Körperverletzung und Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz bei einem Gastspiel in Karlsruhe vorgeworfen wird.

Wie die Staatsanwaltschaft und die Polizei gemeinsam mitteilten, durchsuchten die Beamten am frühen Dienstagmorgen 33 Wohnungen und Geschäftsräume in Dresden und Umgebung´sowie in Baden-Württemberg, Brandenburg und der Schweiz. Sie stellten dabei pyrotechnische Materialien, Vermummungsgegenstände, Bestellbestätigungen und Eintrittskarten sicher – Mittel, um Tatzusammenhänge zu belegen.

Ergebnis: 21 verletzte Polizisten

Hintergrund der Aktion sind Krawalle beim Auswärtsspiel der Dresdner am 14. Mai dieses Jahres in Karlsruhe. Damals waren rund 1500 Dynamo-Anhänger in militärähnlicher Tarnkleidung unter dem Motto „Krieg dem DFB“ aus dem Stadtgebiet zum Wildparkstadion marschiert. Währenddessen wurden Polizeibeamte aus der Menge heraus mit Böllern beworfen. 21 Einsatzkräfte erlitten Knalltraumata, auch zahlreiche Ordner wurden verletzt.

Danach überrannten die Dynamo-Chaoten die Einlasskontrollen, attackierten weitere Ordner, plünderten den Bierstand und zündeten Pyrotechnik.

Innenminister Strobl zufrieden

Wer Fußballspiele als Plattform nutze, um Straftaten zu begehen, werde konsequent für sein Handeln zur Rechenschaft gezogen, sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) unserer Zeitung. „Auch wenn die Polizei aus einsatztaktischen Gründen nicht immer sofort Maßnahmen am Ort des Geschehens gegen Straftäter trifft, unterstreichen die aktuellen Maßnahmen gegen die Dresdner Störerszene unsere konsequente Linie.“

Unter Federführung der Karlsruher Staatsanwaltschaft waren neben 200 sächsischen Polizeibeamten auch rund 100 Einsatzkräfte aus dem Südwesten an der Razzia beteiligt.