Der Asteroid Ryugu misst etwa einen Kilometer Durchmesser und besteht aus rund 4,5 Milliarden altem Material. Foto: /dpa

Wissenschaftler erhoffen sich von der Mission der japanischen Raumsonde „Hayabusa 2“ Erkenntnisse über die Entstehung der Erde. Schon jetzt wird klar: Das Untersuchungsobjekt hat ganz andere Eigenschaften als erwartet.

Tokio/Washington - Der Ziel-Asteroid der japanischen Raumsonde „Hayabusa 2“ überrascht Astronomen immer wieder: Der kleine Himmelskörper namens Ryugu ist unerwartet trocken und eher ein poröser Geröllhaufen aus lose geschichteten Steinen, die an Braunkohle erinnern, als ein kompakter Brocken im Weltall.

Drei Teams stellen im US-Fachblatt „Science“ sowie auf der Lunar and Planetary Science Conference (Konferenz für Mond- und planetare Wissenschaft) in Houston (US-Bundesstaat Texas) die ersten Analysen der Raumsonden-Daten vor.

„Hayabusa 2“ war am 22. Februar auf Ryugu gelandet

Die Sonde der japanischen Raumfahrtagentur Jaxa (Japan Aerospace Exploration Agency) hatte den Asteroiden am 27. Juni 2018 erreicht. Am 22. Februar war „Hayabusa 2“ in rund 340 Millionen Kilometern Entfernung von der Erde erfolgreich auf Ryugu gelandet. Ende 2020 soll die Sonde dann zur Erde zurückkehren.

Ihr Vorgänger-Modell „Hayabusa 1“ hatte bereits 2010 weltweit erstmals Bodenproben eines Asteroiden zur Erde gebracht. „Hayabusa 2“ startete im Dezember 2014 in Japan und erreichte nach fast vier Jahren im All Ende Juni vergangenen Jahres ihr Ziel.

Ein vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der französischen Raumfahrtagentur CNES entwickelter Lander namens „Mascot“ war im Oktober 2018 auf Ryugu gelandet und hatte diesen einige Stunden lang erkundet bis seine Batterie erlosch.

Nach DLR-Angaben ist der Tag auf dem Asteroiden siebeneinhalb Stunden lang, die Tag- und Nachttemperaturen schwanken zwischen plus und minus hundert Grad Celsius.

Oberfläche von Hyugu ist porös wie Braunkohle

Die von „Mascot“ gesammelten Daten könnten wichtige Erkenntnisse über die Entstehung unserer Erde und zur Abwehr von Asteroiden-Einschlägen liefern. Ein von der Technischen Universität Braunschweig gebauter Magnetometer hat zudem Erkenntnisse über die Beschaffenheit des Asteroiden geliefert.

„Ich würde sagen, das ist so etwas wie Braunkohle, porös“, erklärt Hans-Ulrich Auster vom Braunschweiger Institut für extraterrestrische Physik über das schwarze Material aus den Tiefen des Weltalls.