Der Schriftzug „Sarotti“ und die beiden „Mohren“ an jeder Seite sind ummantelt worden. Bis 8. März soll das so bleiben. Foto: dpa/Uwe Anspach

Eigentlich sollte das Mannheimer Kulturzentrum am Mittwoch das Geheimnis der umgestalteten Sarotti-Werbung lüften. Doch stattdessen hat der künstlerische Leiter des Hauses die Werbung verhüllt – um Diskussion über alltäglichen Rassismus anzustoßen.

Mannheim - Das Mannheimer Kulturzentrum Capitol hat seine umstrittene „Sarotti-Mohr“-Werbung in Stoff verhüllt, um damit die Diskussion über alltäglichen Rassismus anzustoßen. Der Schriftzug „Sarotti“ und die beiden „Mohren“ an jeder Seite sind vom künstlerischen Leiter des Hauses, Georg Veit, in Christo-Manier mit eierschalenweißer Jute und einer geflochtenen schwarzen Schnur ummantelt worden. Die Idee erinnert an den Verpackungskünstler Christo, der 1995 den Reichstag in Berlin verhüllt hatte.

„Ich wünsche mir, dass der Betrachter irritiert wird, nachdenkt und dann mit anderen ins Gespräch kommt“, sagte Veit am Mittwoch in Mannheim. Die Verhüllung spiele auch darauf an, dass Rassismus gerne unter den Teppich gekehrt werde. Das Mannheimer Kulturzentrum will die Installation bis zum 8. März belassen.

Die zwei „Sarotti-Mohr“-Embleme haben Ende 2018 bis Frühling 2019 für hitzige Debatten über Alltagsrassismus gesorgt. Auch im Internet häuften sich Kommentare: Den einen war die Kritik an der Darstellung der kleinen schwarzen Kerle mit Pluderhose, Schnabelschuhen und Tablett zu viel der „political correctness“. Andere forderten, das aus ihrer Sicht kolonialrassistische Symbol zu entfernen.