Das Urteil zum Fall Asap Rocky soll am heutigen Mittwoch fallen. Foto: Thibault Camus/AP/dpa

Anderthalb Monate nach einem gewalttätigen Vorfall in Stockholm fällt in Schweden das Urteil im Gerichtsverfahren gegen den amerikanischen Musiker Asap Rocky. Der Fall rief unter anderem US-Präsident Donald Trump auf den Plan. Der Musiker selbst bittet seine Fans um Gebete.

Stockholm - Der Rapper («Praise the Lord») und zwei seiner Begleiter mussten sich wegen Körperverletzung vor Gericht verantworten, weil sie Ende Juni einen jungen Mann in Stockholm zusammengeschlagen haben. US-Präsident Donald Trump und diverse Prominente hatten sich in den Fall eingeschaltet.

Prominente forderten Freilassung

Asap Rocky und seine Begleiter saßen wegen des Vorfalls vier Wochen lang in schwedischer Untersuchungshaft. Prominente wie Reality-TV-Star Kim Kardashian und Popsänger Justin Bieber hatten sich auf die Seite des 30-Jährigen geschlagen und seine Freilassung gefordert. Nicht zuletzt Trump hatte das schwedische Vorgehen gegen seinen Landsmann auf die Palme gebracht: Via Twitter kritisierte er den schwedischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven. Dessen Handlungsunfähigkeit in dem Fall habe ihn sehr enttäuscht, so Trump. Löfven verwies kühl auf die Unabhängigkeit der schwedischen Justiz.

Zurück in den USA

Während einer mehrtägigen Gerichtsverhandlung vor zwei Wochen hatten die Angeklagten eingeräumt, einen 19-Jährigen geschlagen und getreten zu haben. Sie gaben an, sich von dem Mann bedroht gefühlt und in Notwehr gehandelt zu haben. Die Staatsanwaltschaft forderte bis zu sechs Monate Gefängnis für die Angeklagten. Nach Verhandlungsende wurden sie aber auf freien Fuß gesetzt und reisten zurück in die USA. Für die Urteilsverkündung müssen sie nicht vor Ort sein, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Ob sie den nicht zwingend notwendigen Weg aus den Vereinigten Staaten nach Skandinavien auf sich nehmen, ist somit fraglich.

Hofft auf Gebete

Asap Rocky, der bürgerlich Rakim Mayers heißt, hatte sich in seiner ersten Instagram-Botschaft nach der Freilassung bei seinen Fans und Unterstützern bedankt. Diesen Dank wiederholte er zuletzt bei seinem ersten Konzert seit der Rückkehr aus Schweden. „Ich bin so froh, hier zu sein. Das war ein beängstigendes und demütigendes Erlebnis, aber ich bin hier“, sagte er während des Auftritts am Sonntagabend auf einem Festival im kalifornischen Anaheim. In Anbetracht des bevorstehenden Urteils ergänzte er: „Ihr müsst weiter für mich beten.“ Er hoffe, nicht zurück hinter Gitter zu müssen.