Nach den Ausschreitungen am 21. Juni hat die Polizei mehr als 80 Verdächtige ermittelt. Foto: picture alliance/dpa/Simon Adomat

Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen nach den Ausschreitungen in der Nacht zum 21. Juni steigt weiter: Jetzt sitzen drei 18-Jährige hinter Gitter.

Stuttgart - Und wieder klicken die Handschellen: Drei weitere mutmaßliche Beteiligte der Stuttgarter Randalenacht am 21. Juni sind von einem Richter in Untersuchungshaft geschickt worden. Es handelt sich um drei 18-Jährige. Damit hat die Ermittlungsgruppe Eckensee mehr als 80 Tatverdächtige ermittelt. In gut der Hälfte der Fälle hat die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl erwirkt, wobei ein Gutteil inzwischen auch außer Vollzug gesetzt worden ist.

Einer wurde am Donnerstagabend von einem sogenannten Super Recogniser wiedererkannt. Der Beamte mit geschultem Personengedächtnis sah den 18-Jährigen, der polizeibekannt ist und nach dem bereits gefahndet wurde, zufällig am Hauptbahnhof. Der Beamte war dort privat unterwegs. Der Wohnsitzlose soll damals ein Schaufenster eingeschlagen und mit einer Flasche geworfen haben.

Viele Verdächtige – aber einer fehlt noch

Bereits am 3. September ging ein weiterer 18-Jähriger ins Netz. Auch er soll an den Ausschreitungen und Plünderungen beteiligt gewesen sein. Nach ihm wurde per Haftbefehl gesucht, weil er Schaufenster beschädigt und eine Flasche geworfen haben soll. Ein Richter schickte ihn in Untersuchungshaft. Am 4. September nahm die Polizei einen 18-Jährigen aus dem Landkreis Biberach an der Riß fest. Ihm wird vorgeworfen, in einem Laden Waren geplündert und einen Streifenwagen beschädigt zu haben. Auch er sitzt nun hinter Gittern.

Die Ermittlungen gegen die Beteiligten der Plünderungen dauern an. Ein Verdächtiger fehlt den Beamten allerdings noch auf der Liste: Der Angreifer, der einen Polizeibeamten mit einem Kickboxer-Tritt angegriffen hatte, ist nach wie vor noch unbekannt.