Neuralgische Stelle in Fellbach: Der Radweg in der Stuttgarter Straße Foto: Dirk Herrmann

Fellbach bildet beim künftigen Radschnellweg den Übergang vom Remstal in die Landeshauptstadt Stuttgart. Derzeit werden im Rathaus zwei Varianten genauer untersucht.

Fellbach - Die Stadt Fellbach bildet den westlichsten Vorposten des Landkreises bei der künftigen Remstal-Radschnellverbindung zwischen Schorndorf und Stuttgart. Umso mehr sollte der Grenzübertritt zwischen der Großen Kreisstadt und der Landeshauptstadt reibungslos funktionieren. Im Rathaus unterm Kappelberg wird derzeit an der Umsetzung gearbeitet. Die Trassenführung ist bereits grob vorgegeben, ebenso der Zeitplan. Allerdings gibt es einige neuralgische Stellen – insbesondere dort, wo die erwarteten Radfahrerströme auf vielbefahrene Autostraßen treffen.

Derzeit plant Stuttgart, den Radschnellweg an der Nürnberger Straße hoch zum Anschluss an Fellbach zu führen. Ob die Trasse dann weiter an der alten Bundesstraße verläuft und im Osten über das Gewerbegebiet an Waiblingen „übergeben“ oder eine andere Streckenführung diskutiert wird, steht noch nicht detailliert fest. „Grundsätzlich unterliegt eine Radschnellverbindung hohen Qualitätsstandards, deren Einhaltung für die Förderung ausschlaggebend sind“, erläutert Stadtsprecherin Sabine Laartz. Die breiten und kreuzungsarmen Trassen durch die Stadt zu führen sei daher mit größerem Planungsaufwand verbunden.

Erste Ergebnisse liegen im Mai vor

Derzeit lässt die Stadtverwaltung, die eine Arbeitsgruppe mit Kollegen aus den Bereichen Stadtplanung, Tiefbau, dem Amt für öffentliche Ordnung und aus der Chefetage gegründet hat, zwei Wegevarianten prüfen. Verantwortlich ist das Verkehrsplanungsbüro Bernard Gruppe, das übrigens auch die Prüfung für den Landkreis übernimmt. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Mai erstmals in den Fellbacher Gremien diskutiert.

Der Gemeinderat wird sich intensiv mit dem Radschnellweg und der Wegeführung, über die er letztendlich entscheidet, der Planung und der Beteiligung der Öffentlichkeit beschäftigen. Die Bürgerinnen und Bürger werden erst nach der Prüfung durch das Büro sowie der ersten Beratung in den Gremien miteinbezogen. „Geplant sind intensive Beteiligungsprozesse“, verspricht Laartz.

Drei Kilometer direkt durchs Stadtgebiet

Zum Zeitraum der Umsetzung des Projekts: Zunächst wird die Trassenführung festgelegt. Dann müssen die Knotenpunkte intensiver untersucht werden. Es erfolgt die Beteiligung der Öffentlichkeit und die Festlegung der Bauabschnitte. Sabine Laartz: „Es ist nicht wahrscheinlich, dass eine solche Wegeführung – die immerhin knapp drei Kilometer durch das Stadtgebiet von West nach Ost verläuft – in einem Bauabschnitt umgesetzt wird.“

Zum grundsätzlichen Sinn des Rad-Highways aus Fellbacher Sicht sagt die Rathaussprecherin: „Es ist sicher wünschenswert, das Fahrrad als adäquates Verkehrsmittel zu fördern und ihm mehr Raum zu geben – allerdings sind solche Trassen, die durch einen bebauten Stadtkern führen und damit in eine bestehende Infrastruktur eingepasst werden müssen, herausfordernd. Wie immer, wenn Sie in einer relativ engen Bebauung etwas ändern oder ergänzen, müssen Sie anders agieren als auf der grünen Fläche. Es geht nur in einem Miteinander.“