Legale Downhillstrecken gibt es wenige. Die Verwaltung in L.-E. ist offen für Überlegungen, eine neue im Stadtgebiet anzulegen. Foto: dpa/Fredrik von Erichsen

Wer abseits der Wege fährt, gefährdet sich und andere – und riskiert ein Bußgeld. Im Stettener Wald in Leinfelden-Echterdingen ist nun ein illegaler Trail gesperrt worden. Es es gibt Überlegungen, die Biker interessieren dürften.

Stetten - In jüngster Zeit sind die Forstbehörde und auch die Stadtverwaltung von Leinfelden-Echterdingen im Stettener Wald vermehrt auf Trails und Sprungschanzen aufmerksam geworden, auf denen Mountainbiker abseits der Waldwirtschaftswege querfeldein unterwegs sind. Allerdings ist das laut Paragraf 37 des baden-württembergischen Landeswaldgesetztes nicht erlaubt.

Demnach dürfen Radfahrer nur auf Wegen fahren, die mehr als zwei Meter breit sind. Auf unbefestigten Trassen im Wald, Fußwegen, Sport- und Lernpfaden sowie abseits der Wege ist Radfahren nur auf speziell dafür ausgewiesenen Strecken erlaubt. Den Radfahrern, die sich nicht daran halten, droht ein Bußgeld.

Radler gefährden Natur und Mitmenschen

Auf Basis des Landeswaldgesetzes sowie aus Haftungsgründen und wegen der möglichen Unfallgefahr wurden die Sprungschanzen in Stetten nun zurückgebaut, teilt die Stadt L.-E. mit. Die Behörden bitten die Mountainbiker, sich im Interesse der Natur an die Regeln zu halten.

Die Einschränkungen des Landeswaldgesetzes seien notwendig und sinnvoll, um Pflanzen zu schonen und wild lebende Tiere in ihrem Lebensraum und Rückzugsort nicht zu stören. Schnell könnten Lebensräume bedrohter Arten von Bikern in Mitleidenschaft gezogen werden, so die Stadt. Zudem könnten Reifenspuren bei Regen in weichen, tonigen Böden Erosionsrinnen bilden und Schäden am Boden und Baumwurzelwerk nach sich ziehen.

Wer abseits der Wege fährt, gefährde außerdem andere Waldbesucher, etwa auf engen Pfaden oder durch hohe Fahrgeschwindigkeit. Auch die Radfahrer selbst seien wegen abgestorbener, nicht mehr standsicherer Bäume und totem Astwerk abseits kontrollierter offizieller Wege hohen Risiken ausgesetzt. „Die Stadt L.-E. hat jeden Waldbenutzer im Blick und legt dabei großen Wert auf ein friedliches Miteinander aller, die sich im Wald bewegen und diesen Naturraum genießen wollen – natürlich auch die Mountainbiker“, heißt es in der Pressemitteilung.

Überlegungen für eine offizielle Downhillstrecke

Daher zeige sich die Stadtverwaltung aufgeschlossen für Überlegungen, eine offizielle MTB-Downhillstrecke auszuweisen, an deren Ausgestaltung die Biker selbst, Spaziergänger und Wanderer, Jäger, Naturschützer, Forstwirtschaftsvertreter, Waldeigentümer oder ortsansässige Vereine mitwirken können. Das Forstamt des Landkreises Esslingen hat bereits seine Unterstützung für diese Überlegungen signalisiert. Bis es so weit ist, kann man dem Offroad-Bike-Spaß im Dirtpark Leinfelden am Randweg 4 neben dem Sportzentrum freien Lauf lassen. Infos stehen unter www.dirtpark-leinfelden.de.