Auch die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel, eine passionierte Mountainbikerin, dreht auf dem Pumptrack gern ihre Runden. Foto: /Holowiecki

Pumptracks werden immer beliebter. Kinder auf Tretrollern, Teenager auf Skateboards oder Erwachsene auf Mountainbikes toben sich auf den Bahnen aus. Ein Besuch in Plieningen.

Tatjana Temelkov hat es sich im Gras auf einem Hügel gemütlich gemacht und wirft Stöckchen für den Dalmatiner Maya. Ihre Töchter Sara (12) und Lia (9) sind derweil nicht zu bremsen. Auf Skateboards rollen die Mädchen über den Pumptrack in Plieningen, flitzen über Wellen und durch Kurven, sodass ihre langen Haare nur so fliegen. „Jetzt, wo das Wetter besser ist, kommen wir wieder öfter“, sagt sie Mutter aus Plieningen, während die Frühlingssonne den Himmel langsam, aber sicher in einen warmen Feierabend-Ton färbt.

Auch die Bezirksvorsteherin kommt gern vorbei

Der Pumptrack am Skatepark neben dem Hallenbad ist ein beliebter Treffpunkt. Die Anlage wurde im Juli 2019 eröffnet. Kostenpunkt: etwa 100 000 Euro. Der Wunsch war zuvor bei einem Birkacher Jugendforum aufgekommen. Auf rund 1100 Quadratmetern können sich Kinder, Teenager und Erwachsene auf asphaltierten Wogen, Bahnen und in Steilwandkurven austoben – mit Laufrädern, Scootern, Skateboards oder BMX-Rädern. Die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel kommt auch gern vorbei. Sie ist eine leidenschaftliche Mountainbikerin, radelt zur Arbeit, unternimmt Touren. „Das ist einfach mein Fortbewegungsmittel“, sagt sie.

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Auf der Sportanlage musste sie sich erst an eine andere Art des Fahrens gewöhnen. Dort gilt es nämlich, mit den Wellen zu schwimmen. Beim Fahren auf einem Pumptrack wird Geschwindigkeit durch Gewichtsverlagerung und gezielte Zieh- und Drückbewegungen aufgebaut. Mit ein wenig Übung kann der Track ganz durchfahren werden, ohne in die Pedale zu treten. Für Andrea Lindel hat das etwas von einem Spiel. „Noch mal, noch mal. Das erfordert einfach Übung“, sagt sie.

Angebote für Mountainbiker auf den Fildern gibt es einige

Einrichtungen für ambitionierte Fahrradfahrer gibt es auf den Fildern einige. In Filderstadt-Bernhausen können sich Wagemutige seit 2011 auf dem Dirtpark eine Schanze hinunterstürzen und über Erdhügel heizen. Der Dirtpark Leinfelden wird laut Homepage seit seiner Gründung 2014 vom Verein Bikesport betrieben und Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Aktuell umfasst er fünf Strecken in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Wer es ganz rasant mag, holpert auf dem Woodpecker-Trail durch den Wald in Degerloch in den Stuttgarter Kessel hinab. Auf geübte Downhill-Fahrer warten auf der rund einen Kilometer langen Strecke zahlreiche Hindernisse. Dabei werden 120 Höhenmeter überwunden.

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Pumptracks sind da deutlich familientauglicher – und wohl auch deswegen überaus beliebt. Die Liste der Anlagen in Stuttgart ist mittlerweile lang. Eine städtische Homepage führt elf Stück auf. Am Ost-Spielplatz auf dem Fasanenhof gibt es seit 2015 einen asphaltierten Pumptrack, etwa 500 Quadratmeter groß und eingebettet zwischen viel Grün. Nahezu dreimal so groß ist das Areal in Vaihingen. Der Track an der Hauptstraße ist von 9 bis 20 Uhr frei zugänglich. Für ein verwildertes Gelände in Sonnenberg – ehemalige Tennisplätze – hat das Amt für Sport und Bewegung ebenfalls entsprechende Pläne ins Spiel gebracht.

Und für die Jüngsten gibt es einen Spielplatz

In Plieningen soll vor allem am Dienstag viel los sein. Andrea Lindel hat erfahren, dass dann ein professioneller Anbieter BMX-Räder und Helme zur Verfügung stellt, „da sind die Kids scharf drauf und warten“. Immer wieder beobachte sie, wie Familien kommen, Kinderfahrzeuge aus dem Kofferraum ausladen und loslegen. Mütter kämen mit Muffins und ließen sich auf der Wiese nieder, „und für die ganz Kurzen gibt es den Spielplatz“, sagt sie und zeigt auf die bunte Spielfläche neben dem Pumptrack.

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Das weiß auch Sönke Stepper zu schätzen, der gerade mit Söhnchen Paul (6) auf dem Gelände angekommen ist. „Er hat gesagt: Los, wir gehen noch mal raus“, erzählt der Möhringer Papa, während er auf seinem BMX sitzt und beobachtet, wie sein Sohn mit dem Tretroller über das Areal saust. Das Urteil des Vaters: „Die Strecke ist ziemlich geil und gut gepflegt. Ein gutes Angebot für Groß und Klein.“