Ein Preissturz macht den Milchbauern derzeit schwer zu schaffen. (Symbolbild) Foto: picture-alliance/ dpa/Maurizio Gambarin

Der Preis für Milchprodukte ist abgestürzt. Bundesweit demonstrieren Milchbauern dagegen. Sie fühlen sich von der EU im Stich gelassen. Eine Aktion fand in Stuttgart statt.

Stuttgart - Mit einer zwei Meter hohen Pyramide aus mehr als 300 Milchpulver-Säcken haben Milchbauern in Stuttgart gegen die Einlagerung ihrer Produkte protestiert. Mit der Aktion vor dem Landtag fordert der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter ein Ende der EU-geförderten Einlagerung von Butter, Käse und Milchpulver.

Die Milchbauern demonstrieren derzeit bundesweit gegen einen Preisabsturz in der Branche. Auf Druck der milchverarbeitenden Industrie bezuschusse die EU-Kommission seit dem 1. Mai die private Lagerhaltung von Magermilchpulver, Butter und Käse mit 30 Millionen Euro, teilte der Verband mit. Angebot und Nachfrage müssten sehr schnell in Einklang gebracht werden. Die durch die Corona-Krise entstandenen Überschüsse müssten reduziert werden.

Er werde den Milchbauern nicht helfen können, sagte Agrarminister Peter Hauk (CDU) zum Protest. „Sie wollen die Wiedereinführung planwirtschaftlicher Maßnahmen auf europäischer Ebene.“ Die Sorgen seien angesichts eines fallenden Milchpreises verständlich, aber schnelle Abhilfe nicht möglich. Die Bauern hätten aber recht, dass es keinen Notfallplan gebe auf europäischer Ebene. Landwirte mit Exportproblemen könnten aber die Corona-Soforthife beantragen - wie andere Unternehmen auch.