In Kaiserlautern findet der Prozess um den gewaltsamen Tod einer Fünfjährigen statt. (Symbolbild) Foto: dpa

Im Juni war ein fünfjähriges Mädchen in Kaiserslautern gewaltsam zu Tode gekommen, nun haben sich die Verdächtigen – darunter die Mutter des Kindes – gegenseitig belastet.

Kaiserslautern - Im Prozess um den gewaltsamen Tod einer Fünfjährigen in Kaiserslautern haben sich die Angeklagten vor dem Landgericht gegenseitig die Schuld gegeben. Die 36 Jahre alte Mutter des Kindes sagte am Dienstag, nachdem ihre Tochter gestürzt sei und sich nicht mehr gerührt habe, habe sie einen Notruf absetzen wollen. Aber ein Mitangeklagter habe sie mit Blicken so eingeschüchtert, dass sie sich nicht getraut habe. Die Ex-Partnerin des Mitangeklagten sagte dagegen, der Mann habe wegen der Situation des Kindes gefragt, ob man nicht einen Krankenwagen rufen soll. Die Mutter habe das mit dem Argument verneint, sie fühle noch einen Puls bei dem Mädchen.

In dem Verfahren sind die Mutter und ein ihr bekanntes Paar - ein 31-Jähriger und eine 25 Jahre alte Frau - wegen Mordes durch Unterlassen angeklagt. Laut Staatsanwaltschaft war die fünfjährige Tochter der Frau im Juni in der Wohnung des Paares gestürzt und hatte sich dabei verletzt.

Nach Darstellung der Anklage riefen die drei Angeklagten keinen Krankenwagen, weil sie Angst hatten, dass dann Spuren von Misshandlungen bei dem Kind entdeckt würden. Das Kind starb schließlich an den Folgen der Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft ist der Ansicht, dass das Kind überlebt hätte, wenn es nach dem Sturz Hilfe bekommen hätte.