Am Brandenburger Tor protestieren die Demonstranten gegen das Gesetz, das im Bundestag von Parlament, Kanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn am Mittwoch verabschiedet wird. Foto: dpa/Andreas Rabenstein

Draußen wähnen Demonstranten den Beginn einer Diktatur durch das Infektionsschutzgesetz. Im Bundestag wird hart, aber sachlich Kritik an der Novelle geübt. Die AfD will hingegen die Stimmung auf der Straße für sich nutzen. Einige Störer bedrängen Abgeordnete im Reichstagsgebäude.

Berlin - Als der Bundestag um kurz nach zwölf Uhr mit seiner Debatte zum Infektionsschutzgesetz beginnt, gehen ein paar Hundert Meter weiter die ersten Wasserwerfer in Stellung. Gerade eben hat die Polizei die Versammlung am Brandenburger Tor aufgelöst. Trotz mehrfacher Aufforderung denkt hier seit Stunden kaum einer daran, sich an die Auflagen zu halten: Die wenigsten Menschen tragen Masken, die Antwort vieler Demonstranten auf das Abstandsgebot ist ein Button mit der Aufschrift: „Umarmbar“. Manche tragen auch einen abgewandelten Davidstern oder ein Bild der von den Nationalsozialisten ermordeten Sophie Scholl – sie haben keine Probleme damit, eine Parallele zwischen der NS-Diktatur und der Bundesrepublik zu ziehen und sich in eine Reihe mit den Opfern des NS-Terrors zu stellen.