Auf der Parteizentrale stand am Mittwoch nicht mehr „CSU“, sondern „SUV“. Foto: dpa/Lino Mirgeler

Weil sie mit der Klimastrategie der CSU nicht einverstanden sind, nahmen Greenpeace-Aktivisten am Parteilogo an der Münchener Zentrale eine Änderung vor.

München - Mit einer Protestaktion haben Greenpeace-Aktivisten an der CSU-Parteizentrale in München gegen die Klimapolitik des Bundes protestiert. An der Fassade der Parteizentrale strichen sie am Mittwochmorgen im Parteilogo das „C“ durch und ergänzten es um ein „V“, darunter hängten sie ein gelbes Banner auf mit dem Spruch: „Schöpfung bewahren - Klimaschutz jetzt!“, wie von der Organisation verbreitete Fotos zeigen. Damit solle auf die widersprüchliche Klimastrategie der bayerischen Regierungspartei gezielt werden, hieß es in einer Mitteilung.

Kritik an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer

CSU steht für Christlich-Soziale Union. In der Klimastrategie der Partei steht: „Aus dem christlichen Menschenbild folgt unmittelbar der Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung – in jeder Form. Wir folgen dem Schöpfungsauftrag und nicht dem Zeitgeist.“

Laut Greenpeace führt jedoch die Verkehrspolitik von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) dazu, dass klimaschädliche Abgase im deutschen Verkehr kaum sinken. Auch der Boom von SUVs mit besonders hohem CO2-Ausstoß werde durch die Politik der CSU ermöglicht. „Die CSU verrät ihre Werte und hat ihr C nicht mehr verdient“, sagte Marion Tiemann von Greenpeace in einem Statement. „Sie verkommt zu einer SUV-Partei, die statt unserer Lebensgrundlagen einseitig die Interessen der Autoindustrie schützt.“

Greenpeace rief CSU-Delegierte zu Eilantrag auf

Für den CSU-Parteitag am kommenden Wochenende haben Greenpeace-Aktivisten laut Mitteilung bayernweit CSU-Delegierte dazu aufgerufen, sich per Eilantrag für ein besseres Klimapaket einzusetzen. Im Greenpeace-Antragsentwurf, den laut Satzung zehn Prozent der Delegierten unterstützen müssten, wird eine „echte Verkehrswende“ gefordert.

Um die Klimaziele zu erreichen, fordert Greenpeace ein Neuzulassungsverbot für Autos mit Diesel- und Benzinmotor ab dem Jahr 2025. Die Anzahl von Autos sollte sich bis 2035 mehr als halbieren und der Anteil des öffentlichen Verkehrs sowie des Radverkehrs verdoppeln.