Thilo Mischke beschäftigt sich in einer neuen Doku auf ProSieben mit dem Thema Armut. Foto: dpa/Kay Nietfeld

Der letzte Auftritt von Reporter Thilo Mischke in der Primetime hat in der AfD Wirbel ausgelöst und für personelle Konsequenzen gesorgt. Jetzt widmet er sich der Gesellschaftskritik.

Berlin - Nachdem ProSieben mit einer Doku über die AfD großes Aufsehen und personelle Konsequenzen in der Partei ausgelöst hat, widmet sich der Privatsender nun zur besten Sendezeit dem Thema Armut. „ProSieben Spezial: Von Armut bedroht“ läuft am Montag (20.15 Uhr). Reporter Thilo Mischke trifft Menschen an der Armutsgrenze.

Der Sender wirft dabei eine Reihe von Fragen auf: „Warum verdient man trotz abgeschlossener Ausbildung im systemrelevanten Beruf weniger als den Mindestlohn? Wie lebt es sich zu dritt auf zehn Quadratmetern ohne Aussicht auf einen Job oder eine anständige Wohnung? Wieso bekommt man keinen Cent, wenn man in Vollzeit Bedürftigen hilft?“

Mit Vorurteilen und Klischees aufräumen

Journalist Mischke trifft fünf Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen an der Armutsgrenze leben, und erzählt ihre Geschichten. „Die Angst vor der Armut ist ein treibendes Motiv unserer Gesellschaft“, sagt Mischke. Dass sie jeden treffen kann - unabhängig von Alter, Bildungsstand oder Engagement - zeigt er in einer Reportage auf Augenhöhe. „Ich wollte einen Film machen, der mit den Vorurteilen und Klischees aufräumt. Ich wollte einen Film machen, der jenen die Scham nimmt, die es betrifft, und solche tadelt, die herabblicken.“

Am Montag hatte die mehrstündige Prosieben-Doku „ProSieben Spezial: Rechts. Deutsch. Radikal“ mit Mischke 1,69 Millionen Zuschauer (5,6 Prozent Marktanteil) erreicht. Die Sendung führte dazu, dass die AfD-Fraktion im Bundestag ihrem früheren Pressesprecher Christian Lüth fristlos kündigte. Ihm werden menschenverachtende Äußerungen über Migranten zugeschrieben.