Julian Großkopf hat schon große Radtouren durch Europa unternommen. Foto: privat

Radfahren liegt voll im Trend. Die erste Radreise hat er mit 15 Jahren gemacht, nun nimmt Julian Großkopf an der Triathlon-Europameisterschaft teil. Dafür verzichtet der 21-Jährige aus Vaihingen (Enz) auf so manches.

Vaihingen an der Enz/Waiblingen - Alkohol? Partys? Bis zum Morgengrauen feiern? Hin und wieder macht Julian Großkopf das, oft aber winkt der 21-Jährige ab. Denn in der Regel will der Luft- und Raumfahrttechnikstudent aus Vaihingen an der Enz (Kreis Ludwigsburg) lieber morgens fit sein. Er macht derzeit um die 20 Stunden pro Woche Sport; fährt Rad, joggt oder schwimmt. Ende Juni tritt er zum ersten Mal bei der Triathlon-Europameisterschaft in Österreich an: 1,9 Kilometer schwimmen im Walchsee, 21,9 Kilometer laufen, 90 Kilometer Rad fahren. „Triathleten sind Perfektionisten, die versuchen, ihr Limit zu kennen und es zu verschieben. Man braucht ein hohes Trainingspensum, um das zu schaffen“, sagt der 21-Jährige. „Das ist eine Art Lebensstil, man richtet seine Freizeit danach aus.

Angefangen hat bei ihm alles mit dem Radfahren, schon seine Eltern sind gerne geradelt. Mit 15 Jahren machte er dann mit einem Kumpel seine erste große Radreise: von Vaihingen an der Enz durchs Allgäu und an den Bodensee. „Ab da habe ich jedes Jahr eine Radreise gemacht.“ Mit seinen 21 Jahren ist er bereits zweimal durch die Alpen geradelt, durch Norwegen sowie quer durch Italien, inklusive Sardinien und Sizilien. Die größte Tour absolvierte er nach seinem Abitur 2019: Vom Schwarzen Meer in Georgien ist er zunächst vier Wochen durch Armenien und Aserbaidschan gestrampelt, anschließend noch durch den Kaukasus gewandert.

Zweimal täglich trainiert der 21-Jährige

Weil er auch schon immer gern joggen gegangen ist, stellte er sich irgendwann die Frage: Wie kann ich das Radfahren und Laufen kombinieren? Er landete beim Triathlon: Anfangs trainierte er nur für sich selbst, vor rund drei Jahren wurde er dann vom VfL Waiblingen angefragt.

„Als Vorbereitung für die Europameisterschaft trainiere ich zurzeit zweimal täglich, einmal frühmorgens, einmal abends“, sagt er. Meist macht er dies direkt vor seiner Haustür: Im Naturpark Stromberg-Heuchelberg joggt und radelt er, geschwommen wird im Katzenbachsee oder im Stausee Ehmetsklinge. Dass er kaum weggeht am Wochenende und, wenn doch, dann wenig oder gar keinen Alkohol trinkt, fühle sich nicht als Verzicht an, sagt er. Bis zuletzt war coronabedingt sowieso nicht viel möglich. Aber auch wenn seine Freunde jetzt wieder mehr feierten und er dann nicht immer dabei ist, sei das für ihn in Ordnung, „weil mir der Sport einfach so viel Spaß macht“.