Gestatten, der neue Bundestrainer: Christian Prokop Foto: dpa-Zentralbild

Lange wurde spekuliert, nun ist es amtlich: Christian Prokop wird neuer Handball-Bundestrainer. Der 38-Jährige tritt im Sommer die Nachfolge von Dagur Sigurdsson an. Die Suche hatte phasenweise groteske Züge, kommentiert Joachim Klumpp.

Stuttgart - Im direkten Duell hat Markus Baur mit dem TVB Stuttgart an Weihnachten zwar gegen Christian Prokop und dessen Leipziger gewonnen, das Rennen um den Bundestrainerjob hat aber der Konkurrent gemacht. Erwartungsgemäß, weil der von Beginn an als Wunschkandidat galt. Diese Vorschusslorbeeren muss Prokop nun rechtfertigen, wobei seine mangelnde Erfahrung mit erst 38 Jahren als größtes Handicap gilt, in die Fußstapfen eines Dagur Sigurdsson zu treten. Mit dem frühzeitgen Aus bei der WM in Frankreich hat der Isländer seinem Nachfolger unfreiwillig zumindest den Gefallen getan, dass die Erwartungen nicht in den Himmel schießen, ohne dem DHB aber einen Scherbenhaufen zu hinterlassen. Im Gegenteil, das Potenzial ist nach wie vor riesengroß.

Im Gegensatz dazu steht allerdings die Trainersuche, die phasenweise groteske Züge annahm. Und auf der Zielgeraden zu einer Geduldsprobe wurde, nach der noch nicht einmal genau geklärt ist, wer die Nationalmannschaft im Mai betreut und wer Trainer in Leipzig wird. Markus Baur zumindest kann sich nun auf seine Aufgabe beim TVB konzentrieren. Das ist gut so. Denn zwischendurch machte es den Eindruck, als sei er in diesem Wettlauf nur das Bau(e)rnopfer.