Die Rehkitze werden mit der Flasche großgezogen, um dann später wieder in die Natur entlassen zu werden. Foto: dpa/Rene Priebe

Immer mehr Menschen sind während der Corona-Krise in den Wäldern unterwegs. Doch nicht alle halten sich auf den Wegen auf und den nötigen Abstand und bringen damit vor allem kleine Rehkitze in Gefahr.

Gaiberg - Wegen eingeschränkter Freizeitmöglichkeiten und Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise zieht es mehr Menschen als sonst in die Natur. In den Wäldern komme es daher zu Problemen, sagte ein Sprecher der Heidelberger Jäger-Vereinigung am Mittwoch. Nicht alle Menschen blieben auf den Wegen, Wildtiere würden so gestört. In Gaiberg im Rhein-Neckar-Kreis kümmert sich Anne Steffen um Rehkitze, die gefunden werden und hilflos sind. Mit Milch aus der Flasche werden sie gefüttert und großgezogen. Ohne diese Unterstützung drohe ihnen der Tod. Voraussichtlich im Oktober könnten sie dann zurück in die Natur und dort dann ohne menschliche Hilfe überleben.

Mit Menschengeruch nimmt die Mutter ihren Nachwuchs nicht mehr an

Wer im Wald ein Rehkitz finde, solle den Förster rufen, sagte der stellvertretende Kreisjägermeister Ralph Steffen. Auf keinen Fall dürften sie angefasst werden. Mit Menschengeruch nehmen Mütter den Nachwuchs nicht mehr an. Die Kitze drohten, so zu sterben. Generell sollten Menschen im Wald auf den Wegen bleiben und zu Tieren Abstand halten. So ließen sich Konflikte und Gefahren für Tiere vermeiden.