Musiker in Uniform: Das Heeresmusikkorps Ulm (hier ein Foto aus dem Jahr 2015). Foto:  

Die Deutsche Friedensgesellschaft protestiert gegen einen Auftritt des Heeresmusikkorps in Murr – sie fürchtet, dass die Musiker in Uniform indirekt für die Aufrüstung der Bundeswehr werben. Zwei Redakteure kommentieren die Vorgänge.

Murr/Stuttgart - Der Förderverein für ein Altenheim in Murr feiert Geburtstag – und steht jetzt im Zentrum einer Kontroverse. Denn zur musikalischen Untermalung der Feier sorgt das Heeresmusikkorps Ulm. Geht nicht, findet die Deutsche Friedensgesellschaft. Die Pazifisten bereiten jetzt eine Mahnwache vor und wollen gegen die Veranstaltung demonstrieren. Sie kritisieren, dass mit dem „aus Steuergeldern bezahlten Konzert“ versucht werde, die Akzeptanz der Bundeswehr zu erhöhen und indirekt für eine „massive Aufrüstung“ zu werben. So steht es in einem offenen Brief, den die Gesellschaft jetzt an den Förderverein in Murr geschickt hat.

Dort aber versteht man die ganze Aufregung nicht. Schließlich spielt das Musikkorps der Bundeswehr kostenlos, womit die Veranstaltung zum Benefizkonzert wird. Der Förderverein für das Altenheim hofft auf hohe Erlöse, um mit dem Geld ein Sommerfest für die Bewohner zu organisieren.

Zwei Meinungen, aber wer hat Recht? Auch in der Redaktion sind sich nicht alle einig. Die Redakteurin Verena Mayer findet, dass Auftritte von Soldaten, die Musik machen, nicht mehr zeitgemäß sind. Der Redakteur Tim Höhn ist überzeugt, dass die Friedensgesellschaft mit ihrer Kritik weit über das Ziel hinaus schießt.