Die Szene, die in Erinnerung bleibt: Santiago Ascacibar flog in der Nachspielzeit mit Rot vom Platz. Foto: Pressefoto Baumann

Die deutsche Presselandschaft kommentiert nach der 0:1-Heimniederlage gegen Bayer 04 Leverkusen die sportliche Leistung der Schwaben nicht mal mehr richtig. Dafür ist sie nach der Spuck-Attacke von Santiago Ascacibar um kein Lama-Wortspiel verlegen.

Stuttgart - Dass es beim VfB sportlich nicht läuft, holt kaum noch einen Sportreporter in der deutschen Presselandschaft hinter dem Ofen vor. Gefundenes Fressen also, dass sich Santiago Ascacibar am Samstag in der 91. Minute bei der 0:1-Heimniederlage der Schwaben gegen Bayer 04 Leverkusen durch eine Spuck-Attacke gegen den Siegtorschützen Kai Havertz gefolgt von einem Rempler gegen den Referee die Rote Karte einhandelte.

„Der VfB spuckt keine großen Töne mehr“

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) sieht in dem Auftritt der Weiß-Roten einen „peinlichen Tiefpunkt.“ Sie titelt: „Der VfB spuckt keine großen Töne mehr“ und spricht von einem „jederzeit bemühten, aber reichlich mittellosen VfB.“ Alle Hoffnung ruhe jetzt auf dem neuen Sportdirektor Sven Mislintat: „Ob der Westfale sein Aufbauwerk in der zweiten oder der ersten Bundesliga in Angriff nehmen kann, bleibt vorerst die Frage.“

„Stark! Schiri stoppt Stuttgart-Spucker“

Auch die „Bild“-Zeitung rückt Ascacibars Ausrutscher in den Fokus. „Stark! Schiri stoppt Stuttgart-Spucker“, titelt das Boulevardblatt – und tritt gegen den Argentinier nach: „Giftzwerg Ascacibar ist kein Unbekannter. In 56 Bundesligaspielen kassierte er 20 Gelbe Karten, einmal Gelb-Rot und jetzt zum ersten Mal glatt Rot.“ Zusammenfassend noch der Satz: „Stuttgart schlägt sich immer mehr selbst.“

„Lama des Tages: Santiago Ascacibar“

„Focus“ bringt dann den Vergleich: „Lama des Tages: Santiago Ascacibar“ Der „argentinische Heißsporn“ habe seine „Emotionen nicht im Griff.“ Dass die Situation nicht noch weiter eskalierte, sei einzig Schiedsrichter Tobias Stieler zu verdanken.

„Geldstrafe für Ascacibar“

Auch der kicker.de widmet Santiago Ascacibar einen bisweilen hämischen Text. Die Bilanz ist stattlich. In bisher 56 Bundesligaspielen sah Ascacibar 20 Gelbe Karten, eine Gelb-Rote Karte und ganz frisch eine Rote Karte. Zu den bisher fünf Partien, die der so gerne auch ,Gift-Gaucho’ genannte Defensivmann zusehen musste, kommen sicher weitere drei oder sogar mehr dazu.“

„Markus Weinzierl - ,lahme Ente’ im Tiefflug“

Die „Deutsche Welle“ (DW) kommentiert nach der Niederlage gegen Leverkusen: „Markus Weinzierl - ,lahme Ente’ im Tiefflug“ und stellt ausnahmsweise den VfB-Trainer in den Mittelpunkt. Er habe keine Zukunft im Verein. „Es ist nicht zu erkennen, dass Weinzierl seine Spieler erreicht und sie so einstellen kann, dass jeder bereit ist, auf dem Platz alles zu geben“, befindet der Autor. Die Spuck-Attacke von Santiago Ascacibar gegen Bayers Kai Havertz spreche für sich.