Cool: Bärbel Stolz, die Prenzlschwäbin. Foto: dpa

Die Berliner Filmproduktionsfirma Lago will die Erlebnisse der „Prenzlschwäbin“ im nächsten Jahr in die Kinos bringen – und hofft dafür auf Fördergelder aus Stuttgart.

Stuttgart/Berlin - Wo wohl ist Klaus Kandt geboren, der Polizeipräsident von Berlin? In Stuttgart, versteht sich, weil die Hauptstadt bei wichtigen Positionen an Schwaben nicht vorbei kommt. Dass Erfolg für Neid und Missgunst sorgt, ist nicht neu, lässt sich aber besonders gut an der Spree beobachten. Schwaben gelten dort als „Besserverdiener, die Dachgeschosse bevölkern“, sagt die als Prenzlschwäbin erfolgreiche Bärbel Stolz. Das Schwaben-Bashing und die gängigen Klischees über ihren Volksstamm verwandelt die 38-Jährige mit ihrem Mann und ihrem Bruder in You-Tube-Hits, die immer größere Kreise ziehen.

Kaum hat sie ihr Buch „Isch des bio?“ geschrieben, das am 18. Juli im Goldmann-Verlag erscheint, wird die nächste Stufe gezündet: Die Berliner Firma Lago Film will 2017 einen Kinofilm mit dem Arbeitstitel „Die Prenzlschwäbin“ drehen, wie die Produzentin Susa Kusche am Freitag unserer Zeitung bestätigte. Dafür wolle man Fördergelder unter anderem bei der Medien- und Filmgesellschaft in Stuttgart beantragen. Hawa, die wissed scho, wo’s Geld hoggt!

Schwaben lachen auch über sich selbst

„Drücken Sie uns die Daumen, dass wir Fördergelder bekommen“, sagt Bärbel Stolz. Der Stoff geht ihr in Berlin nicht aus. Der Kinofilm soll sich an der Buchvorlage orientieren. Gerade arbeitet sie mit ihrem Team an dem Drehbuch, sagt die 38-Jährige, die als Schülerin auf der Schwäbischen Alb im Naturtheater Hayingen gespielt hat – auf jener Bühne, deren Leiter ihr Vater war. Am 22. Juli kommt die Prenzlschwäbin zu den Schwaben: Um 18 Uhr liest sie bei Wittwer aus ihrem Buch. Wer so viel macht und auch über sich selbst lacht, ist vor dem Erfolg niemals sicher. Ob das die Berliner freuen wird?