Bees made Honey in the Vein Tree aus Ostfildern haben den Zukunftspreis des Music Award Region Stuttgart abgestaubt. Foto: Horst Rudel

Die Band Bees made Honey in the Vein Tree hat den Zukunftspreis des Music Award Region Stuttgart (MARS) gewonnen. Die Jungs sind jedoch nicht die einzigen Preisträger aus dem Kreis Esslingen.

Esslingen - Alle zwei Jahre verleiht das Popbüro Region Stuttgart den Music Award Region Stuttgart (MARS) an Musiker und Kulturschaffende in Stuttgart und der Region. Damit soll die hiesige Popszene vorangetrieben werden. Und da scheint Esslingen eine bedeutende Rolle zu spielen. Denn in diesem Jahr sitzen drei der zehn Gewinner im Kreis Esslingen.

Die Ostfilderner Band Bees made Honey in the Vein Tree hat bei der Verleihung am 17. Oktober den mit 5000 Euro dotierten MARS-Zukunftspreis eingeheimst. „Wir waren total überrascht, dass wir überhaupt eingeladen waren“, sagt Christopher Popowitsch, der Bassist der Band. „Bislang sind wir hier in der Region kaum bekannt. Wir spielen häufig in Karlsruhe, Ulm oder Norddeutschland. Aus Stuttgart oder Esslingen hatten wir noch keine einzige Anfrage, aber vielleicht ändert sich das jetzt“, meint der Schlagzeuger und Sänger Marc Dreher.

Mehr Anerkennung in Stuttgart und Esslingen

Seit 2014 macht er zusammen mit Popowitsch, seinem Bruder Lucas Dreher und Simon Weinrich Musik. Die vier Anfang 20-Jährigen kennen sich aus der Nachbarschaft im Scharnhauser Park und haben teilweise gemeinsam die Schulbank gedrückt. 2014 haben sie dann ihre gemeinsame Leidenschaft für die Musik, speziell für Psychedelisches, Stoner Rock und Doom entdeckt. Die Psychedelic Stoner Doom nennen sie ihren musikalischen Stil, der, wie sie sagen, von Bands wie etwa Electric Wizard, Earth, Sleep, Black Sabbath und Pink Floyd beeinflusst ist. Ihr erstes Album haben die Vier 2016 zusammen mit dem Stuttgarter Ralv Milberg aufgenommen und selbst veröffentlicht. Als es auf dem in der Szene angesagten Youtube-Kanal ‚Stoned Meadow Of Doom’ gespielt wurde, bekamen die Musiker aus Ostfildern mit einem Schlag eine große Aufmerksamkeit: Beinahe 100 000 Mal wurde das Album dort bereits angehört. Außerhalb von Stuttgart und Esslingen sind die psychedelischen Newcomer offensichtlich bereits relativ bekannt.

Seit ein paar Monaten sind sie bei der Hamburger Plattenfirma Pink Tank Records unter Vertrag. Fans aus Hawai, Australien und den USA melden sich bei Ihnen und wollen Platten zugeschickt bekommen. „Bislang haben wir alles aus eigener Tasche finanziert. Mit dem Preisgeld werden wir unser zweites Album aufnehmen“, so Marc Dreher. Das soll im Herbst 2018 erscheinen. „Aber wir würden uns auch freuen, wenn nun auch ein paar Veranstalter in Stuttgart auf uns aufmerksam werden. Ein Konzert im Universum oder im Komma wäre toll“, so Lucas Dreher.

Zwei Preise für das Komma

Das ist gar nicht so unwahrscheinlich. Denn das Esslinger Jugend- und Kulturhaus ist schließlich bekannt dafür, junge, aufstrebende Bands zu unterstützen. Sei es durch Proberäume oder eigene Konzerte. Insbesondere der Leiter des Kulturbereichs im Komma, Jörg Freitag, hat sich damit über die Esslinger Grenzen hinaus einen Namen gemacht und bekam dafür den MARS im Bereich Kultur. Das Komma selbst wurde in der Kategorie Location mit einem Award ausgezeichnet. Andreas Jacobson, der Leiter des Komma zeigt sich überrascht, dass sich sein Haus und Jörg Freitag gegen die starke Konkurrenz durchgesetzt haben. „Wir freuen uns riesig über die Auszeichnungen. Ich finde das eine tolle Anerkennung für die jahrelange, professionelle Kulturarbeit speziell von Jörg Freitag. Gleichzeitig hoffen wir, dass nun auch in Esslingen – vor allem auf politischer Ebene – noch mehr ins Bewusstsein rückt, welchen kulturellen Leuchtturm wir hier mit dem Komma haben.“