Andrzej Duda vor Tagen im Kreise seiner Anhänger Foto: AFP/Janek Skarzynski

Im tief gespaltenen Polen kochen vor der Präsidentschaftswahl die Emotionen hoch. Die Verschiebung des Urnengangs auf den 28. Juni wegen der Corona-Pandemie schwächt den Amtsinhaber. Immerhin: Donald Trump bietet ihm die internationale Bühne.

Warschau - Andrzej Duda kämpft. Gelegentlich schießt er sogar scharf, wenn auch nur verbal – in der nordpolnischen Provinzstadt Bytow zum Beispiel. „Marionette“, ruft dort ein Mann dem Präsidenten zu, der auf Wahlkampftour ist. „Sie unterschreiben doch alles, was der Vorsitzende will.“ Gemeint ist Jaroslaw Kaczynski, der mächtige Chef der rechtsnationalen Regierungspartei PiS, als deren Kandidat Duda vor fünf Jahren in den Präsidentenpalast einzog.