Dieter Hundt Foto: dpa

Aufsichtsrat und Vorstand tagen: Verkündet Dieter Hundt seinen Rückzug? Erst dann, heißt es hinter vorgehaltener Hand, trauten sich die möglichen Bewerber an die Öffentlichkeit.

Stuttgart - Fredi Bobic ließ am Montag die Arbeit weitgehend ruhen. Zumindest seine Arbeit als Sportdirektor des VfB Stuttgart. Stattdessen schlüpfte er in seine zweite Rolle als Vorstandsmitglied. „Ich muss einiges vorbereiten“, sagte er. Das hat seinen Grund: An diesem Dienstag tagen der Aufsichtsrat und der Vorstand, dem neben Bobic der Finanzchef Ulrich Ruf angehört. Mit Blick auf die Mitgliederversammlung am 22. Juli besprechen die Gremien organisatorische Dinge und verabschieden die Zahlen, die der Verein dann den Delegierten präsentieren wird. Das dritte Thema aber ist das wichtigste: Wer wird neuer Präsident?

Darauf sollen die eigens installierte Findungskommission unter dem Vorsitz des stellvertretenden Aufsichtsratschefs Joachim Schmidt und die hinzugezogene Personalberatung bei der heutigen Sitzung eine Antwort liefern. Wie es ausschaut, könnte diese aber außerordentlich unbefriedigend ausfallen. Trotz wochenlanger Suche zeichnet sich noch immer kein geeigneter Kandidat ab, der den Mitgliedern vermittelbar wäre. Einige mögliche Bewerber, so ist zu hören, halten sich bedeckt, weil sie eine strikte Ablehnung befürchten müssen, solange sie von dem im Umfeld heftig umstrittenen Aufsichtsratsvorsitzenden Dieter Hundt für das Amt vorgeschlagen werden. Der VfB und seine Gremien drehen sich im Kreis.

Um dieser Endlosschleife zu entrinnen, müsste Hundt an diesem Dienstag seinen Rückzug verkünden – oder zumindest für die Mitgliederversammlung am 22. Juli in Aussicht stellen. Erst dann, heißt es hinter vorgehaltener Hand, trauten sich die möglichen Bewerber an die Öffentlichkeit.