Der Werbespot ist Teil einer groß angelegten Marketing-Kampagne zum neuen Taycan. Foto: Porsche

Der Stuttgarter Autobauer Porsche hat mit seinem Werbespot für den Super Bowl für Aufsehen gesorgt und viel Lob bekommen. Nun gewährt das Unternehmen einen Blick hinter die Kulissen.

Stuttgart - Eine 30-sekündige Werbung während der Super-Bowl-Übertragung kostet mehr als fünf Millionen US-Dollar. Nimmt ein Unternehmen diese Kosten auf sich, muss der Clip natürlich sitzen, eine kreative, originelle und im besten Fall unterhaltsame und gleichzeitig spektakuläre Idee muss her, damit sich das Video und die Botschaft in den Köpfen der Zuschauer festsetzt.

Porsche ist das in diesem Jahr gelungen. Der Werbespot zum Taycan, dem ersten Elektrosportwagen des Stuttgarter Unternehmens, erhielt zu sehr großen Teilen positive Kritik. Inhaltlich geht es darin um eine Verfolgungsjagd von mehreren legendären Porsche-Modellen, die von den Sicherheitsbediensteten des Porsche-Museums gefahren werden. Mit lauten Motoren driften und rasen die Autos durch beispielsweise Zuffenhausen, die Stuttgarter Innenstadt und Heidelberg, bis sie den geklauten Taycan schließlich eingeholt haben.

Vier Drehorte in Baden-Württemberg

„Mit dem Taycan beginnt für Porsche eine neue Ära. Solche besonderen Ereignisse erfordern aus unserer Sicht auch besondere Marketing-Maßnahmen“, sagt Nadescha Vornehm, Pressesprecherin Vertrieb und Marketing bei Porsche. Die Idee kam demnach von der amerikanischen Agentur Cramer-Krasselt, mit der das Unternehmen bereits mehrfach zusammengearbeitet hat.

Lesen Sie hier: Die besten Werbespots beim Super Bowl 2020

Die Dreharbeiten zu dem sowohl actionreichen als auch humorvollen Spot waren mit einigen Herausforderungen verbunden, denn gedreht werden sollte an sechs Tagen vor allem draußen und an insgesamt fünf verschiedenen, teils sehr belebten Orten – an der Schwarzenbach-Talsperre, in Stuttgart-Zuffenhausen, Heidelberg, Heppenheim und auf dem Stuttgarter Schlossplatz.

„Um die Einschränkungen für die Anwohner möglichst gering zu halten und zugleich absolute Sicherheit zu gewährleisten, fanden die Drehs vielfach nachts oder in den frühen Morgenstunden statt. Sperrungen von Zugängen wurden jeweils nur für kurze Zeiträume umgesetzt, sodass die Menschen keine unnötig große Einschränkung auf ihrem täglichen Weg erfahren mussten“, erklärt Vornehm.

Lesen Sie hier: Warum Porschestraße und Porscheplatz in Stuttgart bleiben

Keine Infos sollten nach außen dringen

Während es im Vorfeld gegenüber den zuständigen Behörden vor allem um Transparenz bezüglich möglicher Beeinträchtigungen und das Thema Lärmerzeugung gegangen sei, um die Drehgenehmigungen zu erhalten, mussten die Verantwortlichen im weiteren Verlauf zumeist mit verdeckten Karten spielen. „Wir hatten uns bewusst vorgenommen, einen Überraschungsmoment bei der Veröffentlichung des Films zu erzeugen. Dementsprechend waren auch alle an der Produktion beteiligten Personen auf Fragen vorbereitet, die nachvollziehbarerweise an allen Drehorten von Passanten gestellt wurden. Auch bei Anfragen von Medien haben wir bis zur Veröffentlichung des Films stets um etwas Geduld gebeten“, sagt die Pressesprecherin.

Alle Sportwagen bleiben unversehrt

Wie das nun veröffentlichte Making-Of-Video zeigt, arbeitete Porsche für die anspruchsvollen Drift-Szenen mit neun Stuntfahrern und dem Werksfahrer Lars Kern zusammen. Sie fuhren die Autos, die jeder Besucher auch Tag für Tag im Porsche-Museum bestaunen kann. Es durfte dementsprechend nichts schiefgehen, denn jeder Kratzer wäre sehr teuer gewesen. Vornehm bestätigt uns, dass an allen Drehtagen letztlich alles gut gegangen ist: „Auch dank eines eingespielten Teams gab es keine einzige Beschädigung an den Fahrzeugen.“

Auch wenn es für den Super Bowl einen besonderen Spot bedarf, wäre es schade, das aufwendige Video darüber hinaus nicht weiter zu nutzen. Das sieht wohl auch Porsche so. „Weil der Spot Teil unserer globalen Gesamt-Kampagne zum Taycan ist, werden wir diesen in den kommenden Monaten in zahlreichen Kinos in den USA und anderen Märkten zeigen und denken zusätzlich über weitere marktspezifische Nutzungsmöglichkeiten nach“, sagt Vornehm.