Porsche sieht keine Belege für angeblich korrupte Betriebsräte. Foto: AFP

Gibt es bei Porsche korrupte Betriebsräte, die Schmiergeldzahlungen annehmen? Der Stuttgarter Autobauer geht solchen Hinweisen nach – macht aber klar, dass es für derlei Vorwürfe keine Belege gibt.

Stuttgart - Der Autobauer Porsche ist in den vergangenen Jahren mehrfach Hinweisen auf angebliche Schmiergeldzahlungen von Beschäftigten an Betriebsräte nachgegangen. Laut „Bild am Sonntag“ geht es um Arbeitnehmervertreter, die Geld dafür angenommen haben sollen, dass befristet Beschäftigte in einen unbefristeten Job übernommen werden. Porsche erklärte dazu am Sonntag, es habe immer mal wieder einzelne solcher Hinweise gegeben, die allesamt überprüft worden seien, aber nie hätten belegt werden können. Die Stuttgarter Zeitung hatte in der Vergangenheit bereits über die Vorwürfe berichtet.

Punktesystem und Kontrollinstanzen

„Hinweisen auf Unregelmäßigkeiten wird bei Porsche konsequent nachgegangen“, betonte ein Sprecher. Wie Mitarbeiter von befristeten in unbefristete Arbeitsverhältnisse übernommen würden, sei in einer betrieblichen Vereinbarung geregelt. Es gebe ein Punktesystem und mehrere Kontrollinstanzen, um Missbrauch auszuschließen. „Das Bewertungssystem von Porsche zum Auswahlprozess für die Übernahme Befristeter wurde in einem Urteil des Arbeitsgerichts Stuttgart aus 2014 explizit als rechtskonform angesehen“, hieß es.

Das sgt Ex-Betriebsratschef Uwe Hück

Die Vorwürfe, es gebe korrupte Betriebsräte, würden seit Jahren immer wieder erhoben, ohne dass konkret etwas dabei rausgekommen sei, sagte auch der in dem Beitrag erwähnte langjährige Betriebsratschef Uwe Hück der Deutschen Presse-Agentur. Er selbst habe deshalb bei Betriebsversammlungen immer wieder gesagt, dass es so etwas nicht geben dürfe, und ausdrücklich gefordert, ihm konkrete Belege oder Namen zu nennen.