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Die Leica ist immer dabei. Wohin Seal auch jettet, er fotografiert - vor allem natürlich seine Kinder und seine Frau, Heidi Klum.

Los Angeles - Die Leica ist immer dabei. Wohin Seal auch jettet, er fotografiert - vor allem natürlich seine Kinder und seine Frau, Heidi Klum.

Wie bringen Sie und Ihre Frau ihre beruflichen Verpflichtungen und Familienleben unter einen Hut?

Nach Terminkalender. Wenn Sie mich vor meiner Ehe gefragt hätten, was ich morgen tue, ich hätte keine Ahnung gehabt. Wenn Sie mich heute fragen, was ich heute in einem Jahr tue, dann brauche ich nur zum Kalender zu greifen. Das ist das Deutsche, das auf mich abgefärbt hat. Heidi ist eine solche Terminplanerin, dass es mich fast zur Verzweiflung treibt.

Sie müssen sich ja nicht dran halten.

Nein, nein, das muss so sein. Eines habe ich von Heidi gelernt. Man muss sich nicht immer auf eines beschränken. Man kann alles haben: Kinder, Karriere, Freunde, Reisen. Man muss es nur im Voraus planen und sich dann mit deutscher Pünktlichkeit daran halten.

Wenn Heidi das Zeit-Regiment führt, was ist dann Ihre Rolle im Haus?

Von Zeit zu Zeit wechsle ich kaputte Glühbirnen aus. Und ich repariere das Internet. Der Computer ist meine Domäne.

Was tun Sie, wenn mal nichts auf dem Programm steht?

Dann führe ich Heidi zum Abendessen aus und wir gehen anschließend ins Kino. Oder wir gucken uns im Bett einen Film an.

Ist das der beste Teil des Tages für Sie?

Das und wenn ich morgens die Kinder in die Schule bringe.

Klingt als ob Sie das perfekte Leben führen.

Natürlich haben wir auch Probleme. Aber wichtig ist, dass wir erkennen, wie gut es bei uns läuft. Dass wir uns bewusst sind, dass es in anderen Familien Probleme gibt, die wir nicht haben. Wir haben keinen Grund und kein Recht, uns über irgend etwas zu beklagen. Wir können uns den Luxus erlauben, unsere Kinder auf wirklich gute Schulen zu schicken. Ich hatte das nicht als Kind. Ich musste auf eine der schlechtesten Schulen in England gehen.

Wie wird man mit seinem Partner glücklich?

Es gehört Glück dazu. Aber man muss auch an einer Beziehung arbeiten.

Fühlen Sie sich manchmal schuldig, dass es Ihnen so gut geht und anderen nicht?

Überhaupt nicht. Ich habe zu diesen "anderen" gehört. Mit 17 war ich obdachlos. Ich habe in der Bahn-Unterführung geschlafen. Mit 21 bekam ich die Krankheit Lupus. Mein Gesicht wurde entstellt, weil ich keinen Arzt bezahlen konnte. Keiner hat uns das perfekte Leben geschenkt.