Auftrag erledigt: Ein SEK-Beamter rückt nach einem Einsatz in Obertürkheim wieder ab. Foto: 7aktuell.de/Marc Gruber

Sie kommen heimlich, still, aber nicht leise: Aufgerüstete Spezialkommandos der Polizei mussten brisante Situationen klären.

Stuttgart - Wenn schwer bewaffnete Polizisten mit der Ramme durch die Tür brechen, dann ist offenbar höchste Gefahr in Verzug. Auf der Suche nach Schusswaffen hat das Spezialeinsatzkommando der Polizei (SEK) in und um Stuttgart für Aufsehen gesorgt.

Ein Fall in der Ebniseestraße in Obertürkheim zeigt, wie unbedarft sich mancher in sozialen Netzwerken präsentiert. So war dort ein Verdächtiger zu finden, der sich mit einer Schusswaffe ablichten ließ. Grund genug, hier nach dem Rechten zu schauen. „Aber in solchen unklaren Fällen gehen dann nicht die Revierbeamten ins Haus, sondern vorsorglich das SEK“, sagt Polizeisprecher Johannes Freiherr von Gillhaußen über einen Einsatz am Donnerstagmorgen.

Einsätze regen die Fantasie an

So fantasievoll wie soziale Netzwerke sind dann auch die Vorstellungen der Nachbarschaft, warum die aufgerüsteten Einsatzkräfte mit Helm, Schutzwesten und Schusswaffen auftauchen. Angeblich galt der Einsatz einem Drogendealer, der über den Zaun Rauschgift verkaufe und sich verdächtige Pakete mit Betäubungsmitteln aus Holland schicken lasse, wurde erzählt. Freilich: Die SEK-Beamten waren wegen des Waffenverdachts angerückt, fanden aber weder Pistolen noch Drogen.

Um mutmaßlichen Schusswaffenbesitz ging es auch am frühen Freitagmorgen im Kreis Esslingen. In Denkendorf waren SEK-Beamte erneut mit Wucht auf Waffensuche. „Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens in Stuttgart hatte es einen Hinweis auf einen Beteiligten gegeben, der im Besitz einer Waffe sein soll“, sagt Polizeisprecher von Gillhaußen. Auch in diesem Fall ging die Polizei auf Nummer sicher. Aber auch hier wurde letztlich keine Waffe entdeckt.

Eine Rapperin macht’s spektakulär

Solche Fehlalarme werde es immer wieder geben, heißt es bei der Polizei. Besonders spektakulär war ein Fall im Januar 2018, als das SEK ein Hotel in der Stuttgarter Innenstadt stürmte. Eine Rapperin hatte sich mit Waffen und Patronen abgebildet.