Politiker, die Drogen nehmen, sind keine Seltenheit. Foto: Polizei

Michel Friedmann, Renate Künast, Barack Obama: Zahlreiche Politiker geben offen zu, schon einmal Drogen konsumiert zu haben. Die Bandbreite reicht von Cannabis bis hin zu Kokain. Eine Auswahl.

Stuttgart - Marihuana, Alkohol und gelegentlich auch Koks: In seiner Autobiografie „Ein amerikanischer Traum: Die Geschichte meiner Familie“ gibt US-Präsident Barack Obama offen zu, als Jugendlicher Drogen konsumiert zu haben. Zudem stellt Obama einen direkten Zusammenhang zu der Abwesenheit seines Vaters her. So schreibt er: „Gras half mir, und Alkohol; manchmal auch eine Prise Koks, wenn ich sie mir leisten konnte.“ Doch Obama ist nicht der einzige US-Präsident mit Drogenerfahrung: George W. Bush wurde 1972 wegen Kokainkonsums verhaftet. Benjamin Franklin, Thomas Jefferson, James Madison und George Washington ließen Cannabis sogar eigens anbauen. Weitere US-Politiker, die sich offen zum Marihuana-Konsum bekennen, sind Ex-Vizepräsident Al Gore, die Tea-Party-Aktivistin Sarah Palin und Arnold Schwarzenegger, von 2003 bis 2011 Gouverneur Kaliforniens. Cannabis sei keine Droge, „das ist ein Blatt“, sagte er dem GQ-Magazin im Interview.

Ist der echt? 2012 wird Martin Lindner bei dem Polit-Talk „Stuckrad-Barre“ (TELE 5) ein Joint angeboten – und nimmt an. Bereits nach einem Zug bestätigt der FDP-Politiker, von 2011 bis 2013 stellvertretender Vorsitzender seiner Fraktion im Bundestag, die Echtheit des Joints. Später relativiert Lindner, dies jedoch mangels Erfahrung nicht abschließend beurteilen zu können. Zudem beteuert er, das Cannabis nicht inhaliert zu haben: Der Joint sei nur ein Zeichen der  Liberalisierung der Drogenpolitik gewesen.Auf die Frage Stuckrad-Barres nach dem Test-Zug, wie es ihm jetzt gehe, antwortete Lindner nach Angaben des Senders: „Saugut!“

Von 1994 bis 1996 gehörte Michel Friedmann dem CDU-Bundesvorstand an. Seine anschließende Karriere als Fernsehmoderator begann verheißungsvoll – bis im Jahr 2003 im Rahmen von Ermittlungen gegen einen osteuropäischen Zuhälter-Ring ein Strafbefehl wegen Drogenkonsums bei ihm einging. Mehrere Prostituierte hatten ausgesagt, der CDU-Politiker habe in ihrem Beisein Kokain konsumiert. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung in Frankfurt am Main  stellte die Polizei mehrere Tütchen mit Kokainresten sicher. Eine Haarprobe bestätigte den Verdacht des Drogenkonsums. Friedmann, der in der Szene als „Paolo Pinkel“ bekannt war, akzeptierte die Geldstrafe in Höhe von 17 400 Euro und entschuldigte sich öffentlich für die Affäre. Von seinem Amt als Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland trat Friedmann zurück, seinen Job als Fernsehmoderator beim Hessischen Rundfunk verlor er.