Gregor Gysi schaffte es nicht, rechtzeitig nach Stuttgart zu fliegen. Foto: dpa

Heftige Kritik übt Gregor Gysi, Politiker der Linken, an Eurowings. Die Lufthansa-Tochter habe in dieser Woche drei seiner geplanten Flüge storniert, klagte er per Videobotschaft an das Renitenz-Theater in Stuttgart, das er versetzen musste. In den sozialen Netzwerken häufen sich die Beschwerden über Flugabsagen.

Stuttgart - Zum Zaubern wollte Gregor Gysi, der Vorsitzende der Europäischen Linken, am Donnerstag von Berlin nach Stuttgart fliegen. Es wäre eine schöne Abwechslung des vielbeschäftigten Politikers gewesen. Seine Parteifreundin Laura Halding-Hoppenheit hatte einen Chauffeur samt Limousine engagiert, der ihn auf dem Flughafen abholen und mit ihr zunächst zum Israel-Tag auf den Schlossplatz fahren sollte. Anschließend wollten beide zu Fuß ins Renitenz-Theater im Hospitalviertel gehen, wo der Ex-Fraktionschef des Bundestags in der 44. „Froggy Night“ von Comedian und Magier Thomas Fröschle alias Topas für 20 Uhr als Stargast angekündigt war. Wie üblich bei dieser Show zaubern die prominenten Bühnenpartner. Doch daraus ist nichts geworden.

Der Spaß ist dem Linken vergangen

Denn der Fluggesellschaft, für die Gysis Büro ein Ticket gekauft hatte, gelang das magische Wunder nicht, zur geplanten Zeit abzuheben. Die Stadträtin Laura Halding-Hoppenheit spricht von „Horror“, was dem „armen Gregor“ widerfahren sei. Eurowings, die Billigtochter von Lufthansa, hatte den Flug von Berlin nach Stuttgart kurzfristig storniert. Mit dem nächsten Flugzeug wäre er erst gegen 22 Uhr im Renitenz-Theater gewesen. Für den Zug war es zu spät.

Bereits zum dritten Mal in dieser Woche hat der 70-Jährige einen Flugausfall bei Eurowings erlebt, wie er in einer Videobotschaft an das Publikum des Renitenz-Theaters genervt erklärte. Der Spaß ist für den Linken in dieser Sache vergangen. Offensichtlich ergeht es immer mehr Passagieren so. Nach einem Bericht der „Rheinischen Post“ sind zwischen 1. Januar und 27. Mai dieses Jahres bei Eurowings 1591 Flüge ausgefallen. Vor einem Jahr soll es nur 185 Stornierungen gegeben haben. Gysi kritisierte in seiner Entschuldigung an das Stuttgarter Publikum, dass sich der Wachstum nach der Übernahme vieler früherer Flugzeuge von Air Berlin negativ ausgewirkt habe.

Fröschle holt sich Verstärkung von befreundeten Künstlern

Was ist los mit der Lufthansa-Tochter? In den sozialen Netzwerken beklagen Reisende bundesweit die Unsicherheit bei Eurowings nach der Air-Berlin-Pleite. Immer mehr sind genervt über Verspätungen und kurzfristige Stornierungen.

Schnell hatte sich Gastgeber Thomas Fröschle Verstärkung von befreundeten Künstlern geholt. Unter anderem traten Helge Thun und Junge Junge mit ihm auf. Eigentlich war die Vorstellung ausverkauft. Doch ohne Gysi entschieden sich etwa 30 Gäste, ihre Karten zurückzugeben. Sie haben eine ganz besondere Show verpasst, bei der die Künstler mit Witz und Tempo noch mehr als üblich aufgedreht haben. Die „Froggy Night“ mit dem Linken-Politiker soll nachgeholt werden.