Nicht zum ersten Mal sorgten Abiturienten in Heidelberg für Unruhe. Foto: Polizeipräsidium Mannheim

Nach den neuerlichen Eskapaden der Abiturienten in Heidelberg zieht die Polizei ein ernüchterndes Fazit. Insgesamt mussten mehr als 30 stark alkoholisierte Schüler medizinisch behandelt werden.

Heidelberg/Stuttgart - Angetrunkene Jugendliche, Pöbeleien und ein Rasen voller Müll: Behörden haben von der jüngsten Schülerfeier in Heidelberg eine eher traurige Bilanz gezogen. „Wir mussten 70 Mann einsetzen, diese Leute könnten wir auch anderswo gut gebrauchen“, kritisierte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Insgesamt etwa 2500 Abiturienten und Realschüler hatten am Mittwoch auf der Neckarwiese den Abschluss der Prüfungen gefeiert - ausgelassen und mit Alkohol.

Helfer mussten mehr als 30 stark angetrunkene Schüler in Zelten medizinisch betreuen, hieß es. Zehn Jugendliche, darunter ein 16-Jähriger mit einen Blutalkoholwert von 1,6 Promille, mussten zur weiteren Versorgung in Kliniken gebracht werden. Ein weiterer Schüler wurde nach einem Sturz in den Neckar von Rettungskräften geborgen.

Behörden ziehen „erschreckendes Fazit“

„Wir ziehen jedes Jahr ein erschreckendes Fazit, aber diesmal kamen besonders viele Pöbeleien hinzu“, sagte ein Behördensprecher. Zu beobachten sei eine zunehmende Respektlosigkeit gegenüber Sicherheitskräften. „Wenn wir uns bei den Eltern beschweren, bekommen wir oft zu hören: ‚Das ist Ihr Job, wir bezahlen Sie mit unseren Steuergeldern.’“, sagte er. Positiv zu vermerken sei eine gesunkene Zahl von Straftaten gegenüber dem Vorjahr. So registrierte die Polizei etwa sechs Rauschgiftfunde und wenige Schlägereien.

Bereits in der Vorwoche äußerte die Polizei ihren Unmut über die Eskapaden der Heidelberger Abiturienten in den sozialen Medien.