Was kann der Podcast „Lästerschwestern“? Wir haben das Format genauer unter die Lupe genommen. (Symbolfoto) Foto: imago images/Cavan Images

Sie sind weder Schwestern noch Frauen, aber immerhin lästern sie: David Hain und Robin Blase betreiben zusammen den Podcast „Lästerschwestern“. Das Format im Überblick.

Stuttgart - Wer das Intro von „Lästerschwestern“ zum ersten Mal hört, könnte meinen, einen Einschlafpodcast ausgewählt zu haben. Doch die säuselnde Stimme von David Hain hält nicht lange an, schließlich wollen er und Robin Blase ja auch so ziemlich das Gegenteil von einschlafen bei den Hörern bewirken. Es soll ordentlich gelästert werden. Ob der Name hält, was er verspricht? Der Podcast im Überblick:

Die Protagonisten

Keiner gibt es gerne zu, aber wir tun es alle: lästern. Wieso also nicht einen Podcast machen, der genau dies regelmäßig betreibt. Das dachten sich wohl auch David Hain und Robin Blase, als sie die Idee von „Lästerschwestern“ in die Tat umsetzten. Der Name entstand schlichtweg, weil sie kein adäquates Gegenstück zur weiblichen Form fanden. Hain war unter anderem Chefredakteur bei Giga und betreibt den YouTube-Kanal „BeHaind“. Robin Blase ist mit seinem Kanal „RobBubble“ ebenfalls auf der Plattform aktiv, er ist außerdem als Schauspieler, Creative Producer und Moderator tätig. Die beiden sind auch auf Tour und machen den Podcast für Zuschauer live erlebbar.

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Darum geht’s

Die „Lästerschwestern“ in Person von David und Robin diskutieren und lästern über YouTube, Internettrends, Videospiele und anderes. Jeder, der schon einmal gelästert hat (also wir alle) wird feststellen: Da ist noch Luft nach oben. Für den Begriff „Lästern“ kommen die beiden zeitweise etwas zu brav daher. Nichtsdestotrotz merkt man ihnen an, dass sie sich viel mit ihren Inhalten beschäftigen und Erfahrung mitbringen. Außerdem haben Hain und Blase ein Gespür für Themen, die ihre Zielgruppe bewegen: geänderte Geschäftsbedingungen bei YouTube, die Nicht-Anerkennung von E-Sport oder diverse Shitstorms. Die Betonung liegt bei Zielgruppe auf ihre, denn wer nichts mit Influencern, Twitch oder Co. anfangen kann, wird beim Hören mehr Fragen als Antworten finden.

Die Stimmen

Schon nach kurzem Hören sind die Stimmen gut zu unterscheiden. Dass Hain ein melodisches Intro eingesprochen hat, dürfte kein Zufall sein. Der geübten Podcast-Hörer wird seine Stimmfarbe als angenehm empfinden. Absolute Quasselstrippen scheinen Hain und Blase nicht zu sein. Auch wenn sich die „Lästerschwestern“ öfter unterbrechen, im Verhältnis zu anderen Podcasts hält es sich in Grenzen. Als Hörer ist dieser Umstand wohltuend, kommt man so während der Dialoge auch mal zum Luft holen.

Suchtfaktor oder Abschaltgefahr?

Beides. Wer sich wenig bis gar nicht mit YouTube oder Videospielen beschäftigt, wird sich manchmal fragen: „Von wem reden die da gerade eigentlich?“ Trotzdem können Hörer die Diskussionen meistens nachvollziehen, längerfristig wird man aber nicht dran bleiben. Wer sich hingegen für diese Themengebiete interessiert, wird durchaus regelmäßig einschalten. Insbesondere, wer den YouTube-Kanälen von Hain und Blase folgt, gehört zur potenziellen Zielgruppe, aber auch alle anderen die sich im angesprochenen Themenkosmos bewegen.

Info

„Lästerschwestern“ erscheint wöchentlich unter anderem auf Spotify, Apple Podcasts und Soundcloud.