Die Polizei sucht im Rems-Murr-Kreis nach einem Messerstecher – auch mit Mantrailer-Hunden. Foto: Polizeipräsidium Aalen

Ein Familienvater überrascht im Zimmer seiner Tochter einen Eindringling – der sticht mit dem Messer zu. Die Polizei sucht jetzt mit Fahndungsfotos nach dem mutmaßlichen Täter. Es handelt sich um den Exfreund der Tochter des Opfers.

Plüderhausen - Nach einem versuchten Tötungsdelikt in Plüderhausen (Rems-Murr-Kreis) fahndet die Polizei öffentlich nach einem 20 Jahre alten Tatverdächtigen. Der junge Mann – der Exfreund der Tochter des Opfers – war bereits früh ins Visier der Ermittler geraten, aber aus Mangel an Beweisen auf freien Fuß gesetzt worden. Nun hat sich laut der Polizei der Verdacht gegen ihn erhärtet, doch der 20-Jährige ist untergetaucht. Die Fahndungsbilder finden Sie aus rechtlichen Gründen erst in unserer Bildergalerie.

Die Ermittler haben den 20 Jahre alten Mann im dringenden Verdacht, am Sonntag, 15. Juli, den 53 Jahre alten Vater seiner Exfreundin mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt zu haben. Kurz vor 1 Uhr hatte der 53-Jährige verdächtige Geräusche aus dem Zimmer seiner 19-jährigen Tochter gehört, die zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause war. Er ging in ihr Zimmer und schloss das Fenster. Dabei wurde er von einem bislang unbekannten Täter überrascht, mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt.

Der Gesuchte trägt ein Afghanistan-Tattoo auf der Brust

Die Tochter des Opfers soll die Beziehung zu dem 20-Jährigen vor einigen Wochen beendet haben. Noch am frühen Sonntagmorgen wurde der afghanische Staatsangehörige von der Polizei überprüft und vorläufig festgenommen. Er soll die Tat abgestritten haben, laut der Polizei konnte zu diesem Zeitpunkt wegen fehlender Beweise noch kein Haftbefehl beantragt werden. Daher sei er auf Weisung der Staatsanwaltschaft Stuttgart wieder auf freien Fuß gesetzt worden.

Die Ermittlungen liefen danach auf Hochtouren – auch das Landeskriminalamt und das Polizeipräsidium Einsatz aus Göppingen waren beteiligt – letzteres suchte mit Mantrailer-Hunden nach Spuren. Dadurch, so teilt die Polizei mit, hätten sich neue Erkenntnisse ergeben, die einen dringenden Tatverdacht gegen den Beschuldigten rechtfertigten. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart hat das zuständige Amtsgericht daher einen Haftbefehl erlassen.

Die Polizei vermutet, dass der Verdächtige untergetaucht ist

Der 20-Jährige war im Dezember 2015 nach Deutschland eingereist, der Status seines Asylantrags sei derzeit unklar. „Er ist bereits einmal polizeilich in Erscheinung getreten“, so der Sprecher. Das Motiv für den Angriff auf den 53-Jährigen sei unklar.

Der Tatverdächtige konnte nun in seiner Wohnung in Schorndorf nicht mehr angetroffen werden. Wo er sich aufhält, ist derzeit unklar. Die Polizei vermutet, dass er untergetaucht ist. Hinweise nimmt die Kripo unter der Nummer 07151/950-0 sowie jede weitere Polizeidienststelle entgegen.