Der Silvesternachmittag gehört dem Posaunenchor Foto: /Gottfried Stoppel

Der Dorfrutsch ist seit acht Jahren fester Bestandteil von Silvester in drei Winnender Teilorten. In Baach, Höfen und Birkmannsweiler lädt der Posaunenchor zu kleinen Konzerten mit Glühwein und Kinderpunsch.

Winnenden - Der Kaltstart ist immer ein bisschen ein Problem“, sagt der Dirigent Martin Klöpfer nach dem ersten Stück, das der Posaunenchor der Kirchengemeinde Birkmannsweiler, Höfen, Baach pünktlich zum Auftakt gespielt hat. Die drei Platzkonzerte am Nachmittag von Silvester – das erste dieses Mal in Baach, danach in Höfen und zum Schluss in Birkmannsweiler – gehören mittlerweile zum festen Repertoire des letzten Tages des Jahres in den drei Winnender Teilorten. Und so sind auch dieses Jahr wieder einige Zuhörer gekommen.

Swing-, Pop- und Choralmusik

„Ich bring meinen eigenen Becher mit“, sagt eine Frau schmunzelnd als sie zu dem Tisch mit mehreren großen Thermoskannen geht. Es gibt roten und weißen Glühwein und Kinderpunsch. „Dieses Jahr ist Selbstbedienung. Die Weltenbummler haben ihr Fahrzeug in Höfen aufgestellt und nicht genug Leute, um es schnell genug herumzufahren“, sagt Jochen Wilhelm, der Vorsitzende des Posaunenchor-Vereins. Der Verein Weltenbummler ist fester Bestandteil des Dorfrutschs, der in diesem Jahr bereits zum achten Mal stattfand. Das Selbsteinschenken trübt die Stimmung überhaupt nicht, im Gegenteil.

Aus der Nachbarschaft kommen immer mehr Leute, während die rund 20 Musikerinnen und Musiker das zweite Stück anstimmen: der „Black Bottom Stomp“ von Jelly Roll Morton. Swing-, Pop- und Choralmusik hat der Posaunenchor im Repertoire. Jeweils rund eine Stunde spielen sie vor Ort in den Flecken, immer zentral am Weihnachtsbaum.

Abschluss eines bewegten Musikjahres

Die drei Konzerte sind der besinnliche Ausklang eines bewegten Musikjahres in Winnenden. Hier fanden die Heimattage Baden-Württemberg statt, die mit den Konzerttagen im Januar ihren Auftakt fanden. Musikalisch hat sich viel über die vergangenen zwölf Monate getan. Unter anderem gab es den Sing-Your-City-Song-Wettbewerb und das große SWR-Festival am Wonnetag im Mai, die erste Weinwanderung am Rossberg, die großen Anklang fand, wurde ebenfalls musikalisch begleitet. Und nicht zuletzt beeindruckte das „Orchester der Kulturen“ während der Konzerttage, das dem Begriff Heimat eine internationale Note gab. Musikalisch war 2019 in Winnenden ein sehr gutes Jahr.