Die Epplestraße ist oft zugeparkt. Foto: T. Baur

Die Stadtverwaltung untersucht in einigen Stuttgarter Außenbezirken die Auslastung der Parkflächen. Ob tatsächlich das geplant ist, was in der Innenstadt bereits praktiziert wird, lässt die Stadt noch offen.

Degerloch - Wer im Zentrum Degerlochs schon mit dem Auto unterwegs war, kennt das Problem: Die Epplestraße als Hauptschlagader des Bezirks und die von ihr abgehenden Seitenstraßen sind grundsätzlich vollgeparkt. In diesem Teil Degerlochs dürfte die Stadt in ihren bald anstehenden Untersuchungen jedenfalls erheblichen Parkdruck feststellen. Von April bis Juni führt ein Ingenieurbüro im Auftrag des Stadtplanungsamts in einigen Außenbezirken Erhebungen durch, die die Grundlage für ein mögliches neues Parkkonzept bilden könnten.

Die im Doppelhaushalt 2018/2019 veranschlagten Mittel für die Erhebung – 50 000 Euro für dieses Jahr und 25 000 Euro fürs kommende – hatte die Gemeinderatsfraktion der Grünen beantragt. Auf den Fildern hat das Stadtplanungsamt nun Teilbereiche der Bezirke Degerloch, Möhringen und Vaihingen ins Auge gefasst, im Stadtgebiet sind außerdem Teile von Bad Cannstatt, Untertürkheim, Weilimdorf und Zuffenhausen betroffen.

Eine Mehrheit der Bürger würde es begrüßen

„Zunächst geht es darum, die Nutzung der bestehenden Parkplätze durch den Pendlerverkehr zu untersuchen“, erklärt Ann-Katrin Gehrung, Sprecherin der Stadt. Dafür untersuche man in Teilbereichen der Bezirke, wie stark Autofahrer Parkplätze zu verschiedenen Tageszeiten nachfragen.

Ob das Konzept des sogenannten Parkraummanagements, das bereits in allen Innenstadtbezirken und in Bad Cannstatt praktiziert wird, auch in den Außenbezirken ein Thema ist, lässt die Verwaltung offen. In Möhringen und Vaihingen hatte eine 2013 durchgeführte Bürgerumfrage ergeben, dass eine Mehrheit die Einführung des Parkraummanagements begrüßen würde.

Die Bewohner beim Parken bevorzugen

Beim Parkraummanagement müssen grundsätzlich alle Verkehrsteilnehmer für ihren Parkplatz zahlen. Während Anwohner einen Pauschalpreis für eine Plakette zahlen und Gewerbetreibende sich eine Genehmigung kaufen können, ziehen Besucher Parktickets, wobei man zwischen Kurz- (maximal zwei Stunden) und Langzeitparkplätzen (maximal 14 Stunden mit Tagesticket) unterscheidet. Ziel ist es, den Parkraum optimal auszunutzen und Bewohner zu bevorzugen. Vorerst untersuche man nur, ob ein Parkraummanagement überhaupt möglich sei und ob die Nachfrage in den untersuchten Teilbereichen größer sei als das Angebot, sagte Ann-Katrin Gehrung. Ergebnisse der Parkraumuntersuchung erwartet die Stadt im zweiten Halbjahr 2018.

Die Degerlocher Grünen hatten das Parkraummanagement bereits in ihrem Ende 2016 vorgestellten Verkehrskonzept für den Ortskern zwischen Albplatz, Albstraße, Reutlinger Straße und Erwin-Bälz-Straße als Baustein vorgesehen. Auch die anderen Fraktionen hatten sich von der Verwaltung schon lange ein Verkehrskonzept gewünscht und dies bereits 2016 in einem interfraktionellen Antrag gefordert. Mit Erfolg: Immerhin 100 000 Euro stellt die Verwaltung im aktuellen Doppelhaushalt nun an Planungsmitteln für das Verkehrskonzept bereit.